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Praxisrelevanz
Bühler S, Bartenschlager R
Zellkultursysteme als Basis der Therapieentwicklung für chronische Hepatitis C

Journal für Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen 2011; 9 (4): 14-20

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Die chronische Hepatitis C ist ein bedeutsames medizinisches Problem. Die gegenwärtige Standardtherapie besteht aus pegyliertem Interferon ? und Ribavirin, deren Erfolg jedoch in hohem Maße vom Genotyp des infizierenden Virus und bestimmten Polymorphismen des Patienten abhängt. Außerdem ist diese Therapie mit starken Nebenwirkungen verbunden, teuer und beinhaltet zahlreiche Kontraindikationen. Aufgrund dieser Limitationen wurden selektive Wirkstoffe entwickelt, wofür die Etablierung adäquater Zellkultursysteme für das HCV eine unabdingbare Voraussetzung war. Von großer Bedeutung war das Replikonsystem, das als erstes verfügbar wurde und das die intrazellulären Schritte der Virusvermehrung rekapituliert. Mithilfe dieses Systems wurden zahlreiche Wirkstoffe gegen die 3 Hauptangriffsziele, die NS3/4A-Protease, das NS5A und die NS5B-RNA-Polymerase, entwickelt. Am weitesten fortgeschritten sind die NS3/4A-Proteaseinhibitoren Telaprevir und Boceprevir, die im Mai 2011 in den USA zugelassen wurden. Ein weiterer wichtiger Schritt war die Entwicklung eines Zellkultursystems, das die Produktion infektiöser HCV-Partikel im Labor erlaubt und das alle Schritte der Virusvermehrung rekapituliert. Mithilfe dieses Systems konnten wichtige Einblicke insbesondere in die frühen und späten Stadien der Virusvermehrung gewonnen und neue Angriffsziele für die Therapie der Hepatitis C definiert werden.
 
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