Seifert-Held T |
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Update - Behandlung der Multiplen Sklerose: Orale Therapie und neue Biologika Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 2014; 15 (2): 76-80 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Oral einzunehmende Medikamente sowie neue Biologika erweitern die Möglichkeiten der Therapie der schubförmigen Multiplen Sklerose: - Fingolimod 0,5 mg 1×/d p.o. wird zur Therapieeskalation nach Versagen von Basistherapien angewendet. Zur Therapieeinleitung ist ein kontinuierliches EKG-Monitoring über 6 Stunden erforderlich. Eine Immunität gegenüber Varizella-Zoster-Virus muss vor Therapiebeginn vorhanden sein. – Teriflunomid 14 mg 1×/d p.o. zeigt eine Schubratenreduktion vergleichbar mit Interferon-beta-1a 44 µg. Die lange Verweildauer im Organismus nach Therapieende kann mit Cholestyramin oder Aktivkohle deutlich verkürzt werden. – Dimethylfumarat 240 mg 2x/d p.o. zeigt eine Schubratenreduktion um etwa 50 % im Vergleich zu Placebo. – Laquinimod 0,6 bzw. 1,2 mg 1x/d p.o. wird derzeit in einer klinischen Phase-III-Studie mit der Verringerung der Behinderungsprogression als primärem Studienziel untersucht. – Alemtuzumab als B- und T-Zell-depletierender monoklonaler Antikörper zeigt eine überlegene Wirkung in der Schubreduktion im Vergleich zu Interferon-beta-1a 44 µg. Die Anwendung dieser Substanz ist jedoch mit einer hohen Rate autoimmunologischer Nebenwirkungen verbunden. – Eine spezifisch B-Zell-depletierende Therapie mit dem monoklonalen Antikörper Ocrelizumab wird gegenwärtig in klinischen Phase-III-Studien untersucht. |