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Die rheumatische Wirbelsäule Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 2014; 15 (2): 82-88 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Abbildungen Die rheumatoide Arthritis/chronische Polyarthritis zählt zu den häufigen chronisch-entzündlichen Erkrankungen des Menschen. Ihre Genese ist bis heute nicht geklärt. Man geht von einer multifaktoriellen Ursache aus, bei welcher neben genetischen Faktoren auch immunologische, hormonelle und Umweltfaktoren eine Rolle spielen. Auch bei diesem Krankheitsbild hat das Rauchen einen negativen Einfluss auf das Erkrankungsrisiko. Durch die moderne Pharmakotherapie konnte die Zahl schwerer Verläufe in den vergangenen Jahren gesenkt werden. Ausschlaggebend für positive Verläufe ist im Besonderen der möglichst frühzeitige Beginn der Therapie. Hierdurch konnte auch die Anzahl von ausdehnten Destruktionen am kranio-zervikalen Übergang reduziert werden, welche eine wirbelsäulenchirurgische Stabilisierung erforderlich machen. Treten Nackenschmerzen bei Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis/chronischen Polyarthritis auf, sollten neben einer MRT-Diagnostik auch Röntgen-Aufnahmen der Halswirbelsäule in Funktionsstellung angefertigt werden. Im Falle einer Kompromittierung des Rückenmarkes oder einer Instabilität sollte ein mit diesem Krankheitsbild vertrauter Wirbelsäulenchirurg über die Notwendigkeit einer operativen Behandlung entscheiden. Die chirurgische Therapie hat zum Ziel, das betroffene Bewegungssegment zu stabilisieren. Trotz einer meist unmittelbaren Besserung der Krankheitssymptome durch die Operation sollte bei diesen Patienten, die vielfach durch multiple Gelenkfusionen behindert sind, bei den OP-Vorbereitungen abgewogen werden zwischen dem Nutzen durch die Stabilisierung und den Folgen einer postoperativen Bewegungseinschränkung. |