Baumgartner C |
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Epilepsiechirurgie und Neurostimulation Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 2009; 10 (3): 40-54 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Abbildungen Zirka 35 % aller Epilepsiepatienten leiden an medikamentös therapieresistenten Anfällen. Für viele dieser Patienten stellt die Epilepsiechirurgie eine hoch effektive und sichere Behandlungsoption dar. Die Epilepsiechirurgie sollte bei Patienten mit therapieresistenten Epilepsien frühzeitig erwogen werden, d. h. innerhalb der ersten 5 Jahre nach Erkrankungsbeginn, um die psychosozialen und organischen Konsequenzen einer langjährigen Anfallserkrankung zu vermeiden. Leider erfolgt auch heute noch die Zuweisung an entsprechende Zentren zu spät oder gar nicht. Die Latenz zwischen Erkrankungsbeginn und Operation beträgt demgemäß durchschnittlich 20 Jahre. Für Patienten, bei denen ein epilepsiechirurgischer Eingriff nicht möglich ist oder nicht zum gewünschten Erfolg geführt hat, können Neurostimulationsverfahren als palliative Methoden angeboten werden. Hier ist vor allem die Vagus-Nerv-Stimulation zu nennen, bei der – neben Responderraten (Anfallsreduktion > 50 %) von 30–40 % – auch positive Effekte auf Stimmung, Gedächtnis und Lebensqualität beobachtet werden können. |