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Praxisrelevanz
Trinka E
Therapie des Status epilepticus

Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 2009; 10 (3): 62-69

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- Der Status epilepticus ist einer der häufigsten neurologischen Notfälle mit einer Inzidenz von bis zu 40/100.000 pro Jahr und einer Letalität um 20 %. - Bei mehr als der Hälfte der Patienten ist der Status epilepticus Ausdruck einer akuten neurologischen Hirnerkrankung. Nur die Hälfte der Patienten hatte zuvor Epilepsie. - Das oberste Therapieprinzip ist die rasche und vollständige Kontrolle der Anfallsaktivität mit parenteralen Antiepileptika, um eine irreversible Hirnschädigung zu vermeiden. - Zeitgleich muss die Ursache des Status erkannt und rasch behandelt werden, da dies wesentlich die Prognose bestimmt. - Der Therapieerfolg kann nur durch eingehende klinische Untersuchung und EEG überprüft werden. Als Therapie der ersten Stufe ist intravenöses Lorazepam (0,1 mg/kg, max. 2 mg/min.) allen anderen Therapiemöglichkeiten überlegen. In der zweiten Stufe, nach Versagen von Benzodiazepinen, stehen intravenöse Formulierungen von Phenytoin, Valproinsäure und Levetiracetam zur Verfügung. Randomisierte Studien, die die Wirksamkeit und Verträglichkeit dieser Substanzen vergleichen, wurden bisher nicht durchgeführt. -Für die Praxis sind eine rasche Intervention mit Benzodiazepinen (bevorzugt Lorazepam) und ein rascher Weitertransport ins Spital notwendig. Dort sollte eine neurologische Akutdiagnostik und Versorgung des Patienten, einschließlich EEG-Monitoring und intensivmedizinischer Behandlung bei Versagen der Stufen 1 und 2 gewährleistet sein.
 
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