Bogerts B |
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Gibt es geschlechtsspezifische neuropathologische Korrelate der Depression? Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 2010; 11 (3): 29-35 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Abbildungen Depressive Syndrome haben nicht nur psychosoziale sondern häufig auch hirnbiologisch diagnostizierbare Ursachen, die mittels bildgebenden sowie endokrinologischen und internistischen Methoden differenzialdiagnostisch ausgeschlossen werden sollten. Die auf mehreren Ebenen nachgewiesenen subtilen Geschlechtsdifferenzen in Hirnstruktur und -funktion legen nahe, dass den unterschiedlichen klinischen Erscheinungsformen von depressiven Syndromen bei Männern und Frauen auch differierende neurobiologische Prozesse zugrunde liegen können. Auf neurohormoneller und transmitterchemischer Ebene wurden solche Unterschiede auch nachgewiesen, auf makroskopisch-hirnanatomischer Ebene sind geschlechtsspezifische Krankheitseffekte aber mit den derzeit verfügbaren Methoden nicht erkennbar. Jedoch kann die Kenntnis hirnbiologischer Geschlechtsdifferenzen, insbesondere in den Hirnregionen, die für die emotionale und vegetative Steuerung zuständig sind, dazu beitragen, die in vielen Bereichen differierende Psychopathologie von Frauen und Männern nicht nur vor dem Hintergrund psychosozialer sondern auch neurobiologischer Gegebenheiten zu sehen. |