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Praxisrelevanz
Konz K
Diabetische Polyneuropathie und das Risiko für ein diabetisches Fußsyndrom

Journal für Klinische Endokrinologie und Stoffwechsel - Austrian Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism 2010; 3 (4): 22-26

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Die periphere diabetische Neuropathie ist eine häufige Komplikation bei unzureichender Einstellungsqualität, die bei Diabetes mellitus Typ 2 bereits zum Zeitpunkt der Diagnosestellung manifest sein kann. Nach einer Polyneuropathie ist regelmäßig, mindestens 1× pro Jahr zu fahnden, da sie Wegbereiter für das diabetische Fußsyndrom (DFS) ist. Schmerzhafte Verläufe betreffen ca. 25 % der Patienten. Einzig kausale Therapie ist die normnahe Stoffwechselführung bei Diabetes mellitus Typ 1. Bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 kann eine einmal manifeste Polyneuropathie durch eine Verbesserung der Einstellungsqualität nicht wesentlich beeinflusst werden. Schmerzhafte Verläufe werden mit Serotonin-Noradrenalin- Wiederaufnahmehemmern, Antikonvulsiva oder Opioiden behandelt. Neben der Polyneuropathie (PNP) ist die periphere arterielle Verschlusserkrankung die andere bedeutende Veränderung im Vorfeld des DFS. Das DFS ist in Deutschland immer noch die Hauptursache nicht traumatisch bedingter Amputationen der unteren Extremitäten. Es stellt eine interdisziplinär zu betreuende, schwere Komplikation bei Diabetes mellitus dar. Gefordert sind Diabetologen, Angiologen, Infektiologen, Chirurgen und Orthopäden, daneben aber auch der Podologe und der orthopädische Schuhmachermeister. Das DFS mit chronischem Ulkus erfordert eine dem Wundheilungsstadium angepasste lokale Wundversorgung, eine gezielte antibiotische Therapie, eine suffiziente Druckentlastung und gegebenenfalls eine gefäßchirurgische und orthopädische Intervention. Nach einem DFS ist der Patient dauerhaft im Verlauf zu kontrollieren, um Rezidive zu vermeiden. Durch die Einrichtung regional interdisziplinär arbeitender Fußzentren konnte die Prognose des DFS entscheidend verbessert werden.
 
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