Krause und Pachernegg
Verlag für Medizin und Wirtschaft
Artikel   Bilder   Volltext

Mobile Version
A-  |   A  |   A+
Werbung
 
Summary
Sigmund E et al.  
Asymptomatische zerebrale Mikroembolien nach Lungenvenenablation unter therapeutischer Antikoagulation bei Patienten mit Vorhofflimmern

Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 2013; 20 (1-2): 18-22

Volltext (PDF)    Summary    Fragen zum Artikel    Abbildungen   

Abb. 1: Diffusionsstörung Abb. 2: Diffusionsstörung



Keywords: MRTorale AntikoagulationPulmonalvenenisolationStudieVorhofflimmernzerebrale Embolie

Einleitung: Patienten nach Pulmonalvenenisolation (PVI) bei Vorhofflimmern (VHF) zeigen eine erhöhte Inzidenz für asymptomatische zerebrale Mikroembolien. Ziel unserer Untersuchung war es, erstmals unter laufender therapeutischer oraler Antikoagulation die Häufigkeit dieser Läsionen aufzuzeigen. Zur Veranschaulichung dieser Ereignisse wurde jeweils vor und nach linksatrialer Ablationsbehandlung eine diffusionsgewichtete zerebrale Magnetresonanztomographie (DW-MRT) durchgeführt und zudem relevante klinische und prozedurale Parameter dokumentiert. Methodik: Insgesamt wurden 80 konsekutive Patienten mit paroxysmalem (n = 52; 65,0 %) oder persistierendem VHF (n = 28; 35,0 %) im Rahmen dieser Pilotstudie einer linksatrialen Radiofrequenzablation unterzogen. Bei Patienten mit persistierendem VHF erfolgten zusätzlich zur PVI lineare Ablationen (Dachlinie, mitrale Isthmuslinie) und/oder CFAE-Ablation („complex fractionated atrial electrograms“) mit einem 3,5 mm offen gekühlten Ablationskatheter. Präund postinterventionell wurde bei allen Patienten ein zerebrales MRT durchgeführt. Ergebnisse: Nach PVI konnten bei 13 von 80 Patienten (16,3 %) neu aufgetretene mikroembolische zerebrale Läsionen nachgewiesen werden. Alle Patienten waren neurologisch völlig asymptomatisch. Einziger signifikanter klinischer Parameter in der univarianten Analyse, welcher eine Korrelation dieser Läsionen zeigte, war die Art des VHF (5/52 paroxysmal – 9,6 % vs. 8/28 persistierend – 28,6 %; p = 0,033). Signifikante periprozedurale Parameter waren die Durchführung einer elektrischen Kardioversion im Rahmen der Ablationsbehandlung (p = 0,009) sowie die CFAE-Ablation (p = 0,05). In der multivarianten Analyse zeigte lediglich die Elektrokardioversion einen Trend zur Signifikanz mit 3,98-fachem Risiko (95 %-CI: 0,83–19; p = 0,08). Schlussfolgerung: Auch unter kontinuierlicher therapeutischer Antikoagulation konnte die Inzidenz zerebraler Mikroembolien nach Lungenvenenablation im Vergleich zu früheren Publikationen nicht reduziert werden. Risikofaktoren, die für die Entstehung dieser Läsionen prädisponieren, sind die Art des VHF (paroxysmal/persistierend), die Ablation zusätzlicher Linien im linken Atrium (CFAE-Ablation) sowie die Elektrokardioversion während der Prozedur. Symptomatische Ereignisse im Sinne von TIA oder Insulten traten in der Beobachtung nicht auf.
 
copyright © 2000–2025 Krause & Pachernegg GmbH | Sitemap | Datenschutz | Impressum
 
Werbung