Gundling F et al. | ||
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Der hepatogene Diabetes bei Leberzirrhose Journal für Klinische Endokrinologie und Stoffwechsel - Austrian Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism 2013; 6 (3): 26-31 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Abbildungen
Keywords: hepatische Enzephalopathie, hepatogener Diabetes, Hepatologie, Hepatozelluläres Karzinom, Zirrhose Hintergrund: Störungen des Glukosemetabolismus wie Glukoseintoleranz oder ein hepatogener Diabetes treten bei Patienten mit Leberzirrhose überaus häufig auf. Ursächlich ist eine hepatozelluläre Funktionseinschränkung im Rahmen der Zirrhose, welche u. a. zu einer reduzierten Glykogensynthese sowie einer ausgeprägten Insulinresistenz führt. Diskussion: Empfehlungen mit Leitliniencharakter zur Diagnostik und Therapie des hepatogenen Diabetes fehlen bislang. Im Hinblick auf basistherapeutische Maßnahmen sollte eine ausreichende Deckung des Energie- und Proteinstoffwechsels gewährleistet sein, da ein Großteil der Zirrhosepatienten mangelernährt ist. Bei der medikamentösen Behandlung des hepatogenen Diabetes muss auf die erhöhte Hypoglykämiegefährdung geachtet werden. Geeignete orale Antidiabetika sind insbesondere Sulfonylharnstoffanaloga, DPP4-Hemmer sowie GLP1-Analoga, allerdings liegen diesbezüglich keine Daten aus klinischen Studien vor. Wenn eine suffiziente Diabetes-Einstellung mit oralen Antidiabetika nicht gelingt, sollte eine prandiale Therapie mit Insulinen von kurzer Wirkdauer oder kurz wirksamen Insulinanaloga eingesetzt werden. Schlussfolgerung: Die Optimierung einer diabetischen Stoffwechsellage hat neben der Vermeidung typischer diabetischer Spätkomplikationen eine wichtige Bedeutung für die Reduzierung von zirrhoseassoziierten Komplikationen, wie z. B. hepatische Enzephalopathie oder das Auftreten eines hepatozellulären Karzinoms. |