Kasperk C et al. |
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Osteoporose und Atherosklerose: koinzident, altersassoziiert oder pathophysiologisch verwandt? Journal für Mineralstoffwechsel & Muskuloskelettale Erkrankungen 2014; 21 (3): 96-101 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Keywords: altern, Atherosklerose, Osteoporose, Osteoprotegerin, RANK-RANKL Die epidemiologischen und klinischen Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Volkskrankheiten Osteoporose und Atherosklerose deuten auf einen gemeinsamen pathophysiologischen Zusammenhang. Das erhöhte kardiovaskuläre Mortalitätsrisiko bei Patienten mit osteoporotischen Knochenbrüchen, die assoziierte Dynamik der Krankheitsverläufe von Osteoporose und Atherosklerose und gemeinsame Risikofaktoren belegen diesen Zusammenhang im klinischen Alltag. Auch Gene und Genprodukte, die bei der Knochenbildung wichtige Funktionen haben, sind in atherosklerotischen Plaques mit entsprechender Hartgewebsbildung ebenso nachweisbar wie im Knochengewebe. Eine physiologische biomechanische Beanspruchung ist wesentlich für einen ausgeglichenen Knochenstoffwechsel und spielt auch in der Gefäßwandbiologie eine wichtige Rolle. Es gibt zahlreiche Hinweise, dass das OPG-RANK-RANKL-System durch die biomechanische Beanspruchung mesenchymaler Gewebe reguliert und dadurch möglicherweise die Hartgewebsbildung im Knochengewebe und in der Gefäßwand beeinflusst wird. Die vorliegenden Beobachtungen belegen eine gemeinsame pathophysiologische Endstrecke der beiden Erkrankungen Osteoporose und Atherosklerose. Die Ursachen für die parallele Entmineralisierung des Knochengewebes bei der Osteoporose und für die atherosklerotische Gefäßwandveränderung bleiben jedoch unklar. |