Zollner G | ||||||
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Hepatologische Probleme beim Intensivpatienten und eventuelle Langzeitfolgen Journal für Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen 2015; 13 (2): 7-10 Volltext (PDF) Summary Fragen zum Artikel Abbildungen
Keywords: Cholestase, Intensivpatient, ischämische Hepatitis, postoperativer Ikterus, Schockleber, sekundär sklerosierende Cholangitis, sepsis Leberfunktionsstörungen finden sich häufig bei Patienten auf Intensivstationen und sind ein Prädiktor für ein schlechteres Überleben. Zu den wichtigsten Krankheitsbildern gehört die ischämische Hepatitis oder Schockleber, die durch eine Hypoxie der Hepatozyten verursacht wird. Die Diagnose kann meist einfach anhand massiv erhöhter Transaminasen beim hämodynamisch kompromittierten Patienten gestellt werden. Das Outcome der Patienten mit einer ischämischen Hepatitis ist schlecht, sie neigen dazu, weitere Komplikationen und ein Multiorganversagen zu entwickeln. Auch das Vorliegen einer Sepsis-induzierten Cholestase ist mit einer ernsten Prognose vergesellschaftet. Bei beiden Krankheitsbildern steht die Therapie der Grundkrankheit im Vordergrund. Die sekundär sklerosierende Cholangitis beim kritisch kranken Patienten („secondary sclerosing cholangitis in the critically ill patient [SSC-CIP]) entwickelt sich langsam nach protrahierten Intensivaufenthalten. Die Erkrankung verläuft progredient und führt über eine Destruktion der Gallengänge häufig zu einem Leberversagen. Hier ist die Lebertransplantation bei ausgewählten Patienten die einzige etablierte Therapieoption. Andere häufige Ursachen einer Leberfunktionsstörung beim Intensivpatienten sind die akalkulöse Cholezystitis, eine medikamentöse Leberschädigung sowie eine Verletzung der Gallenwege nach rezenten chirurgischen oder interventionellen Eingriffen. Differenzialdiagnostisch abgegrenzt werden muss ein Ikterus mit vorwiegend unkonjugierter Hyperbilirubinämie, der bei Intensivpatienten häufig durch Polytransfusionen bedingt ist. Rasche Diagnosestellung und Therapie der zugrunde liegenden Erkrankungen sind bei diesen schwer kranken Patienten essenziell. |