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Summary
Komorowski A et al.  
Hirnbildgebung im forensischen Kontext - Möglichkeiten und Grenzen // Neuroimaging in the forensic context – possibilities and limitations

Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 2019; 20 (1): 25-33

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Abb. 1: „Christmas tree phenomenon“



Keywords: AggressionForensische PsychiatrieLügendetektorNeurobildgebungPsychopathiedeceptionforensic psychiatryNeuroimaging

In recent years, an increasing number of neuroimaging studies has resulted in a wide range of methodologies probably allowing to decode the human brain and to translate imaging results into legal contexts. Suggested applications include diagnostic procedures and evaluation of therapy for psychiatric disorders, gain of scientific knowledge or detection of deception.
Among numerous neuroimaging methods, magnetic resonance imaging (MRI) seems to be the most promising technique, given its insignificant side effects. Using MRI, both structural as well as functional measurements can be conducted. In particular, functional MRI techniques for lie detection have been investigated and developed within the last years. Despite substantial neuroscientific advances, neuroimaging methods have not been established during legal proceedings. Most notably, imaging results are not reflective of human behavior in real life situations or determining offending behaviour. Furthermore, internationally accepted medical or legal guidelines for implementation of current methods or standards of quality have not been defined yet.
In this article neurobiological basics as well as recent studies are presented and possible applications and limitations within the legal context are discussed. In general, validation and replication of existing results as well as an adequate translation between neurobiological results and the legal system is crucial for the application of neuroimaging in the forensic field.

Kurzfassung: In den Neurowissenschaften hat in den vergangenen Jahren die Anzahl von bildgebenden Studien stark zugenommen, sodass der Einsatz der Neurobildgebung mittlerweile auch im Bereich des Zivil- oder Strafrechts diskutiert wird. Anwendungsgebiete bestehen unter anderem im Rahmen forensischer Begutachtungen oder Therapieevaluationen, im wissenschaftlichen Kontext oder auch bei der Lügendetektion.
Unter den modernen Verfahren stellt die Magnetresonanztomographie (MRT), bei vernachlässigbaren Nebenwirkungen, die vielversprechendste Methode dar. Es bieten sich zahlreiche Untersuchungsmöglichkeiten, beispielsweise strukturelle oder funktionelle Aufnahmen des Gehirns, welche auch die Täuschungserkennung durch funktionelle MRT einschließen. Im Gegensatz zu der erheblichen Wissenszunahme in den Neurowissenschaften konnte sich die Bildgebung im forensischen Kontext bisher nicht etablieren – vor allem weil der Nachweis neurobiologischer Marker nicht zwangsläufig delinquentes Verhalten bedingt bzw. deren Fehlen Straffälligkeit ausschließt. Ebenfalls wurden bisher noch keine international akzeptierten juristischen oder medizinischen Richtlinien bzw. Qualitätsstandards zur Durchführung von Messungen definiert.
Grundlagen der Neurobildgebung sowie relevante Limitationen der Anwendungsbereiche werden folgend beschrieben und diskutiert. Neben der Notwendigkeit der Validierung und Replikation bisheriger Studien ist letztendlich die adäquate Übertragung neurowissenschaftlicher Forschungsergebnisse in juristisch-normative Klassifikationen entscheidend, um bildgebende Verfahren im forensischen Kontext anwenden zu können.

 
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