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Martinez Portillo FJ et al.  
Methylenblau in der Therapie des pharmakoinduzierten Priapismus

Blickpunkt der Mann 2005; 3 (1): 29-32

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Abb. 1: Prolongierte Erektion - Priapismus Abb. 2: Methylenblau Abb. 3: Methylenblau



Keywords: erektile DysfunktionMethylenblauOnkologiePriapismusTherapieUrologie

Die Aufklärung der physiologischen und molekularen Zusammenhänge der penilen Erektion haben zu einem verbesserten Verständnis der Diagnostik und Therapie des Priapismus geführt. Die pathophysiologischen Zusammenhänge des Priapismus bleiben jedoch weiter rudimentär. Mit der Aufklärung der Stickstoffmonoxid- (NO-) vermittelten penilen Relaxation mit nachfolgendender Erektion bietet sich heute die Möglichkeit, gezielt pharmakologisch agonistisch als auch antagonistisch in diesen Wirkmechanismus eingreifen zu können. Aufgrund der Zunahme der Behandlung der erektilen Dysfunktion mittels oraler Phosphodiesterase-5-Hemmer ist das Bild einer prolongierten Erektion bzw. Priapismus im Vergleich zur "SKAT-Ära" eher geringer geworden. Nichtsdestotrotz bleibt der Priapismus eine urologische Notfallsituation, die einer sofortigen urologischen Behandlung zugeführt werden muß. Therapeutisch wichtig ist die initiale Abklärung der vorliegenden Priapismusgenese, da sich die Behandlung des medikamentöse induzierten "Low-flow"-Priapismus grundlegend von der des "High flow"-Priapismus unterscheidet. Üblicherweise wird der medikamteninduzierte "Low-flow"-Priapismus – nach erfolgloser Aspiration von Schwellkörperblut – mittels stark vasokonstriktiv wirkenden Alpha-Sympathomimetika im Rahmen einer Stufentherapie medikamentös versorgt. Diese Pharmaka zeigen ein nicht unerhebliches Spektrum an kardiovaskulären Nebenwirkungen, was eine engmaschige Überwachung der Kreislaufparameter und ggf. therapeutische Interventionen notwendig macht. Methylenblau hingegen bietet als selektiver Blocker der Guanylatzyklase und der damit einhergehenden Hemmung der endothelvermittelten und NO-abhängigen Relaxation der Schwellkörper eine alternative Therapieoption in der Behandlung des medikamenteninduzierten Priapismus. Das Ausbleiben unerwünschter kardiovaskulärer Wirkungen sowie geringere Kosten machen Methylenblau zu einer attraktiven Alternative in der ambulanten Therapie des Priapismus.
 
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