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Neeser K et al.  
Antikoagulation mit oralen Vitamin-K-Antagonisten bei Risikopatienten: klinischer und wirtschaftlicher Nutzen einer adäquaten Prävention

Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 2006; 13 (9-10): 313-320

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Abb. 1: Markov-Modell Abb. 2: Sensitivitätsanalyse



Keywords: OVKAStudieTherapieVitamin-K-AntagonistVorhofflimmern

Hintergrund und Fragestellung: Die Langzeit-Antikoagulation von Patienten mit Risikofaktoren für thromboembolische Ereignisse (Vorhofflimmern, mechanischer Herzklappenersatz) mittels oraler Vitamin-K-Antagonisten (OVKA) ist einerseits eine effektive Möglichkeit zur Primär- und Sekundärprävention, setzt aber andererseits eine konsequente Überwachung des Gerinnungsstatus voraus, da dieser Substanzgruppe das Risiko hämorrhagischer Blutungen immanent ist. Die vorliegende pharmako-ökonomische Analyse hatte zum Ziel, die Frage der Effizienz von OVKA im Vergleich zur klassischen Prophylaxe mit Acetylsalicylsäure (ASS) sowie die Effizienz in Abhängigkeit von der Monitoringmethode zu prüfen. Methodik: Zur pharmako-ökonomischen Beurteilung wurden zwei Markov-Modelle entwickelt. Hierzu wurden einerseits Ereignisse wie Blutungen, Schlaganfall und Mortalität, die Therapie- und Monitoringkosten sowie die Ereigniskosten aus der Literatur ermittelt. Mittels Modellsimulationen wurden darauf für verschiedene Risikogruppen die Mortalität, die Gesamtkosten und die Anzahl gewonnener Lebensjahre in den einzelnen Behandlungskollektiven berechnet. Ergebnisse: Die 10-Jahres-Mortalität bei Patienten mit Vorhofflimmern variierte je nach Risikogruppe zwischen 25,4 % und 75,7 %, die Gesamtbehandlungskosten lagen für diesen Zeitraum zwischen EUR 2867,-- und EUR 22.071,--. Die Prävention mittels OVKA war gegenüber derjenigen mit ASS bei allen Risikogruppen mit einer verminderten Mortalität verbunden. In den Gruppen mit CHADS2-Scores von 0 bis 2 war die Behandlung mit ASS bezüglich Kosten der OVKA-Prävention überlegen. Bei Score-Werten ≥ 3 ging die OKVA-Therapie – neben einer verminderten Mortalität – zudem mit geringeren Gesamtkosten einher. Bezüglich der Monitoringmethode ergab die Patientenselbstmessung gegenüber dem ambulanten Monitoring bei allen Alterskategorien eine höhere Lebenserwartung bei gleichzeitig verminderten Gesamtkosten. Folgerungen: Nicht nur bei Hochrisikopatienten, sondern bereits bei Patienten mit einem mäßigen Risiko kann eine Therapie mit OVKA, verbunden mit Patientenselbstmessung, einen klinischen und wirtschaftlichen Nutzen generieren.
 
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