Block M, Tinneberg HR | ||||
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Entwicklung komplementärer Therapien in der Reproduktionsmedizin Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie - Journal of Reproductive Medicine and Endocrinology 2008; 5 (5): 272-279 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Abbildungen
Keywords: Endokrinologie, Fertilität, Reproduktionsmedizin Hintergrund: Komplementäre Therapien liegen im Trend der Zeit. Weltweit ist eine starke Nachfrage zu verzeichnen – mit steigender Tendenz. Um zu überprüfen, ob sich diese Entwicklung auch auf das Gebiet der Reproduktionsmedizin ausdehnt, wurde im Rahmen dieser Übersichtsarbeit die Entwicklung komplementärer Therapien bei Patienten mit Fertilitätsstörungen analysiert. Im Mittelpunkt der Analyse stand die Auswertung der Datenlage und der Determinanten der Inanspruchnahme komplementärer Therapien, die Präferenz für spezifische Therapien, deren Beurteilung sowie die Darstellung von Studien zum Wirksamkeitsnachweis. Ergebnisse: Bei der Auswertung der wissenschaftlichen Literatur zeigte sich, dass komplementäre Therapien in der Reproduktionsmedizin einen großen Stellenwert einnehmen. Die Inanspruchnahme komplementärer Behandlungsoptionen ist bei Patienten mit Fertilitätsstörungen weit verbreitet. Die bereits in Anspruch genommenen komplementären Verfahren wurden sehr positiv bewertet. Eine Präferenz konnte für die Inanspruchnahme der Akupunktur und Homöopathie dokumentiert werden. Zahlreiche Studien zum Wirksamkeitsnachweis konnten Erfolg versprechende Effekte hinsichtlich der Steigerung der Fertilität belegen. Des Weiteren konnten Determinanten detektiert werden, die den typischen Nutzer komplementärer Therapien charakterisieren: Dabei handelt es sich vorrangig um Frauen sowie um Personen mit einem positiven Gesundheitsverhalten und höherem Bildungsniveau. Schlussfolgerung: Angesichts der positiven Entwicklung komplementärer Behandlungsoptionen in der Reproduktionsmedizin sollte der behandelnde Arzt über Vor- und Nachteile komplementärer Therapien informiert sein, damit er die Paare optimal beraten kann und in der Lage ist, ein auf die Bedürfnisse des Paares abgestimmtes Behandlungskonzept zu entwickeln. |