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Summary
Gruschka M et al.  
Das Alter ist der wichtigste Risikofaktor der postoperativen erektilen Dysfunktion nach radikaler nerverhaltender Prostatektomie

Journal für Urologie und Urogynäkologie 2009; 16 (3) (Ausgabe für Österreich): 5-10
Journal für Urologie und Urogynäkologie 2009; 16 (3) (Ausgabe für Schweiz): 4-8

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Abb. 1: Erektionsfähigkeit Abb. 2: Erektionsfähigkeit



Keywords: Altererektile DysfunktionStudieUrologie

Die radikale Prostatektomie ohne Nerverhalt geht mit Impotenz einher. Bei nerverhaltendem Vorgehen kann das Risiko der erektilen Dysfunktion gesenkt, aber nicht ausgeschlossen werden. Die präoperative Beratung der Patienten erfordert bei nerverhaltender Prostatektomie die Kenntnis der Faktoren, die Einfluss auf die postoperative Potenz haben. Patienten & Methoden: 110 Patienten antworteten 24 Monate nach radikaler perinealer nerverhaltender Prostatektomie auf einen per Post übermittelten Fragebogen. Die Patienten wurden, entsprechend dem Erection Hardness Score, nach der Rigidität ihrer Erektionen befragt. Überwiegend erfolgte der Nerverhalt unilateral (104/110). Verschiedene potenzielle Risikofaktoren (Alter, Qualität der präoperativen Erektion, Serum-PSA, Gleason-Score, Tumorvolumen, Prostatavolumen, adjuvante Strahlentherapie, ASA-Score, Chronic Disease Score [CDS], arterielle Hypertonie, Hypercholesterinämie, Diabetes mellitus, KHK, Nikotinkonsum) wurden univariat mit der postoperativ erzielten Potenz korreliert. Multivariat wurden dann jene Parameter untersucht, die in der univariaten Analyse einen signifikanten (p ≤ 0,05) oder einen tendenziellen Zusammenhang (p ≤ 0,2) mit der postoperativen erektilen Funktion aufwiesen. Ergebnisse:Das Alter (p < 0,001) und der ASAScore (p = 0,018) waren in der univariaten Analyse negative Prädiktoren der postoperativen Potenz. In der multivariaten Analyse war lediglich das Alter (p = 0,028) von signifikanter Bedeutung. Mit jedem Lebensjahr der Männer steigt das Risiko einer um eine Stufe im EHS schlechteren Erektion um das 1,128-Fache an. Bei einem Altersunterschied von 10 Jahren ist das Risiko eines postoperativ schlechteren Erektionsvermögens um den Faktor 3,334 erhöht, bei einem um 20 Jahre höheren Alter beträgt dieser Faktor 11,121. Diskussion & Praxisrelevanz: Das Lebensalter der Patienten wurde im Einklang mit der Literatur als signifikanter Faktor für die postoperative Potenz identifiziert. Der ASA-Score wird hier erstmals als Risikofaktor der erektilen Dysfunktion nach radikaler Prostatektomie beschrieben. Bei der präoperativen Aufklärung sollte die Frage nach einem Nerverhalt sowohl in Kenntnis onkologischer Daten als auch in Kenntnis der genannten Risikofaktoren beantwortet werden.
 
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