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Wischmann T  
Implikation der psychosozialen Unterstützung bei Fertilitätsstörungen - eine kritische Bestandsaufnahme

Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie - Journal of Reproductive Medicine and Endocrinology 2009; 6 (5): 214-222

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Keywords: BeratungKinderwunschPsychosomatikPsychotherapie

Ziel: Es sind verschiedene psychosoziale Interventionen für infertile Personen empfohlen worden, es bleibt aber unklar, was deren Implikationen sind und ob einige von ihnen unter bestimmten Umständen nicht sogar schädlich sein können. Methoden: Es wird ein Überblick über Artikel zur Wirksamkeit der psychosozialen Betreuung bei Fertilitätsstörungen gegeben. Ergebnisse: Es erleichtert den Umgang mit Fertilitätsstörungen und den Techniken künstlicher Befruchtung, wenn Informationen über den Ablauf und technische Aspekte der Kinderwunschbehandlung gegeben werden. Diese vorbereitenden Informationen können in Form von Broschüren oder Lehrfilmen bereitgestellt werden. Das Internet ist eine schnelle und einfache Methode, Informationen über Fertilitätsstörungen zu erhalten, aber es bringt das Risiko falscher oder irreführender Informationen mit sich. Strukturierte psychoedukative Onlineangebote für infertile Paare erscheinen vielversprechend effektiv und sollten zukünftig weiterentwickelt und evaluiert werden. Telefonberatungen bieten spezifische Informationen über die Kinderwunschbehandlung, allerdings können sie die persönliche Beratung zu belastenden psychosozialen Themen nicht ersetzen. Die Teilnahme an Selbsthilfegruppen empfiehlt sich zur Stärkung der Bewältigungsfähigkeiten. Psychosoziale Beratung und Psychotherapie sind in der Regel schon nach kurzer Zeit (weniger als 10 Sitzungen) eindeutig effektiv in der Reduktion negativer Affekte. Schwangerschaftsraten erhöhen sich wahrscheinlich nicht durch psychosoziale Interventionen, was aber endgültig noch nicht geklärt ist. Fazit: Kinderwunschberatung und professionell angeleitete edukative Gruppen scheinen die effektivsten Formen psychosozialer Interventionen bei Fertilitätsstörungen zu sein. Kinderwunschberatung sollte daher in allen Stadien der medizinischen Behandlung möglich und für die teilnehmenden Personen kostenfrei sein. Ablauf, Inhalt und Ziele der Beratung sollten transparent gemacht werden. Die Wirksamkeit von Selbsthilfegruppen muss noch systematischer evaluiert werden. Psychosoziale Interventionen bei Fertilitätsstörungen sollten auf die jeweilige Zielgruppe und den jeweiligen Behandlungsabschnitt spezifisch zugeschnitten sein. Einige methodische Fragen bedürfen nach wie vor der Klärung und die Generalisierbarkeit der Resultate ist immer noch eingeschränkt.
 
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