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Nekrosen im Kieferbereich Journal für Klinische Endokrinologie und Stoffwechsel - Austrian Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism 2011; 4 (1): 8-12 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Abbildungen
Keywords: Bisphosphonat, Myelom, Orale Chirurgie, Osteonekrose, Osteoporose „Osteonecrosis of the jaw“ (ONJ) manifestiert sich als freiliegender Kieferknochen ohne Tendenz zur Heilung. Das Auftreten von ONJ ist mit der Verabreichung von antiresorptiven Therapien, insbesondere Bisphosphonaten, aber auch mit dem Antikörper Denosumab, assoziiert. Etwa 95 % der Fälle treten bei Tumorerkrankungen (1:10–1:100) auf; 5 % der Fälle treten bei metabolischen Osteopathien (1:10.000– 1:100.000), hauptsächlich Osteoporose, auf. Das Auftreten der ONJ steht in engem Zusammenhang mit zahnärztlichen Eingriffen. Als Prophylaxe gilt demnach die Sanierung des Gebisses vor Therapiebeginn und ein minimalinvasives zahnärztliches Vorgehen während der Behandlung mit Bisphosphonaten, insbesondere bei Tumorpatienten. Die Therapie basiert auf einem Stagingsystem und reicht von aseptischen Spüllösungen bis hin zu chirurgischen Maßnahmen. Wichtig sind die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Onkologen und Zahnärzten bzw. Kieferchirurgen und die Sensibilisierung der Patienten für diese Erkrankung. |