Hofmann P et al. |
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Antidepressive Therapie bei depressiven Störungen im Gefolge von Schlaganfällen Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 2011; 12 (3): 262-264 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Keywords: antidepressive Behandlung, Poststroke-Depression Die Depression nach einem Schlaganfall ist ein sehr häufiges Phänomen, die Implikationen sind vielfältig. Vor allem die Verschlechterung der Gesamtprognose, aber auch der Rehabilitierbarkeit steht neben persönlichem Leid im Vordergrund. Eine genaue Diagnostik und eine konsequente Therapie sind daher gefragt. Im Vordergrund stehen eindeutig psychopharmakologische Strategien mit Antidepressiva. Hier gibt es eine gute Evidenz vor allem hinsichtlich der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Nicht nur die antidepressive Wirksamkeit ist hier attraktiv, sondern auch die Perspektive, dass mit SSRI-Therapie weitere positive Aspekte (Reduktion schwerer Komplikationen) möglich sind. Es gibt darüber hinaus eindeutige Belege, dass bereits im Vorfeld, also unmittelbar nach dem Schlaganfall, mit einer pharmakoprophylaktischen Therapie begonnen werden kann, um eine Symptombildung zu verhindern. Wichtig ist vor allem der Aspekt, dass eine antidepressive Therapie in aller Regel auch eine Verbesserung der Kognition bedeutet! Trotz des eindeutig hirnorganischen Bezugs des Krankheitsgeschehens erweist sich eine Kombinationstherapie aus Antidepressiva und psychotherapeutischen Strategien als wirksam. Psychotherapie alleine ist bisher zu wenig untersucht, es gibt aber bereits erste ermutigende Ergebnisse. |