Bojunga J |
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Endokrine Therapieoption in der Menopause: GH, Melatonin, DHEA etc.? Journal für Gynäkologische Endokrinologie 2012; 6 (3) (Ausgabe für Österreich): 12-15 Journal für Gynäkologische Endokrinologie 2012; 6 (3) (Ausgabe für Schweiz): 12-15 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Das Altern inklusive der hormonellen Veränderungen ist ein physiologischer Prozess und niedrige Hormonserumkonzentrationen sind kein Kausalfaktor des Alterns. Sie sind vereinbar mit exzellenter Leistungsfähigkeit und Gesundheit bei älteren Menschen und keine Indikation zur Hormonsubstitution per se. Eine wissenschaftlich gesicherte Indikation für Wachstumshormon beim alternden Menschen ohne nachgewiesenen Mangel existiert nicht, die Anwendung ist zudem für diese Indikation nicht zugelassen. Eine Therapie mit Wachstumshormon geht mit relevanten unerwünschten Wirkungen bei postmenopausalen Frauen einher, es bestehen erhebliche Sicherheitsbedenken bezüglich der Begünstigung einer Krebsentstehung. Ein positiver Effekt einer DHEA-Therapie konnte nur in ganz speziellen Patientengruppen nachgewiesen werden, bei postmenopausalen Frauen gibt es keinen überzeugenden Anhalt für einen positiven Effekt einer DHEA-Therapie. Es bestehen relevante Sicherheitsbedenken durch den Anstieg der Östrogene unter einer DHEATherapie bezüglich der Begünstigung der Entstehung östrogenabhängiger Tumoren. Melatonin und seine Analoga sind interessante Substanzen zur Behandlung des Jetlags, der Kurzzeittherapie von Schlafstörungen sowie Major-Depressionen. Ein Anti-Tumoreffekt ist denkbar. Körperliche Aktivität verbessert die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität – auch postmenopausaler Frauen –, zudem verbessert sie endogene Hormonkonzentrationen. Ein lebensverlängernder Effekt durch Kalorienrestriktion ist bei Primaten nachgewiesen und existiert vermutlich auch beim Menschen. |