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Praxisrelevanz
Sommergruber M
Endometriome: Aspiration versus Operation // Endometrioma: Aspiration versus Surgery

Journal für Gynäkologische Endokrinologie 2016; 10 (4) (Ausgabe für Österreich): 5-9
Journal für Gynäkologische Endokrinologie 2016; 10 (4) (Ausgabe für Schweiz): 12-16

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Endometriome sollten bei Erstdiagnose einer operativen und histologischen Abklärung zugeführt werden, da aktuell von einem erhöhten Ovarialkarzinomrisiko bei vorbestehender ovarieller Endometriose ausgegangen werden muss.
Bei Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch sollten Endometriose-Implantate und Endometriome bei Erstdiagnose entfernt werden. Eine laparoskopische Punktion oder Zystenfensterung ist nicht indiziert. Entsprechende Erfahrungen und Fertigkeiten in der operativen Fertilitätstherapie des Operateurs sind Voraussetzung. In die präoperative Abklärung und Planung der operativen Therapie sollte die Reproduktionsmedizin eingebunden sein! Bei einem Rezidiv von Endometriom/Endometriose ist die assistierte Reproduktion einer erneuten operativen Therapie hinsichtlich der Schwangerschaftsrate überlegen. In die Entscheidung Re-Operation vs. primäre ART gehen der Zustand der Tuben, die Dauer der Sterilität, das Alter der Patientin, das Ausmaß der Endometriose und die sterilitätsunabhängige endometriosebedingte Symptomatik sowie der Wunsch der Patientin ein. Generell gilt: Je ausgedehnter die Endometriose und je älter die Patientin, desto früher ist die assistierte Reproduktion zu empfehlen.
Eine primäre, vaginalsonographisch gezielte Punktion von Endometriomen ist auch bezüglich des – wenn auch gering existenten – Infektionsrisikos zu vermeiden. Ob dies auch für die akzidentelle Punktion im Rahmen der Eizellentnahme mit oder ohne antibiotische Abschirmung gilt, bleibt offen. Die zufällige, unbeabsichtigte Punktion von Endometriomen und die damit einhergehende Kontamination der Follikelflüssigkeit können das IVF/ICSI-Outcome hinsichtlich der klinischen Schwangerschaftsrate und der „live birth rate“ (LBR) beeinflussen.
 
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