Madersbacher H et al. |
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Konsensuspapier zur Anwendung von Botulinumtoxin Typ A (BoNT-A) bei neurogener Detrusorüberaktivität Journal für Urologie und Urogynäkologie 2008; 15 (2) (Ausgabe für Österreich): 7-11 Journal für Urologie und Urogynäkologie 2008; 15 (2) (Ausgabe für Schweiz): 7-10 Volltext (PDF) Praxisrelevanz Das Behandlungsziel bei neurogener Detrusorüberaktivität ist eine Normalisierung der Harnspeicherfunktion als Voraussetzung für den Schutz des oberen Harntraktes und für das Erreichen einer Kontinenz. Bei mangelnder Effizienz von Antimuskarinika erweist sich aufgrund der bisherigen Erfahrungen die minimal-invasive Injektion von BoNT-A in den Detrusor als eine effektive und nebenwirkungsarme Behandlungsoption. Diese Möglichkeit ist Patienten anzubieten, bevor man größere operative Eingriffe in Erwägung zieht. Zahlreiche Studien zeigen eine effektive Senkung des Detrusordruckes sowie eine deutliche Anhebung der zystometrischen Blasenkapazität. Die Wirkung einer einmaligen BoNT-A-Applikation in den Detrusor kann bis zu einem Jahr anhalten. Die Lebensqualität wird erheblich gesteigert. Durch die Einsparung von Ressourcen, wie keine oder deutlich weniger Antimuskarinika, weniger Antibiotika, deutlich weniger Inkontinenzhilfsmittel, ist eine Kosteneffektivität gewährleistet. Bei noch fehlender Zulassung zur Injektion in den Detrusor erfüllt die BoNT-A-Therapie die Kriterien des „gerechtfertigten Off-Label-Use“. |