Greuner M et al. | ||
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Charakterisierung des morphologischen Entwicklungspotenzials von der Oozyte bis zum Embryo Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie - Journal of Reproductive Medicine and Endocrinology 2012; 9 (1): 13-19 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Abbildungen
Keywords: Biologie, Embryologie, Embryonenscore, Nukleolen, Oozytenscore, Vorkernmuster Ein entscheidender Faktor bezüglich des Ausgangs einer Kinderwunschtherapie ist die Auswahl und die Qualität der zu transferierenden Embryonen. Die mikroskopische, morphologische Beurteilung steht dabei heutzutage im Mittelpunkt der Routine. Eine prospektive Multicenter-Studie mit 564 Zyklen und der morphologischen Charakterisierung von 4778 MII-Oozyten hatte zum Ziel, die relevanten Marker der Oozyte und später der Vorkernstadien herauszuarbeiten und den Verlauf der Zellteilung und der daraus resultierenden Embryonen und Schwangerschaften zu dokumentieren. Die Multicenter-Studie konnte zeigen, dass einzelne extra- oder intrazytoplasmatische Auffälligkeiten der Oozyte lediglich einen Einfluss auf die Befruchtungsrate, jedoch keinen signifikanten Einfluss auf die weitere Entwicklung haben. Die Anzahl an Anomalien charakterisiert aber sehr deutlich das Potenzial der Zelle. Das Vorkernscoring wurde in der Studie bezüglich der Symmetrie der Vorkerne und der Nukleoli in den Vorkernen (Z-Score) durchgeführt und konnte ebenfalls signifikante Vorteile aufzeigen. Die sich entwickelnden Embryonen wurden aufgrund der Morphologie der Oozyte und Vorkernstadien ausgewählt. Die Multicenter-Studie konnte die hierarchische Bedeutung der einzelnen Scoringsysteme aufzeigen. Die Schwangerschaftsraten bei positiven Scores (Oozyte 37,3 %, Vorkernstadien 39,4 %, Embryonen 53,4 %) belegen, dass die Beobachtung des dynamischen Prozesses von der Oozyte bis zum Embryo (57,7 %) die besten Erfolgsaussichten hat. Diese Ergebnisse werden mit der Übereinkunft des Istanbul Consensus Workshops (Istanbul consensus workshop on embryo assessment: proceedings of an expert meeting) bezüglich der morphologischen Charakterisierung von der Oozyte bis zum Embryo verglichen. |