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Mueck AO  
Hormonsubstitution zur Prävention des Herzinfarktes?

Journal für Menopause 2002; 9 (2) (Ausgabe für Schweiz): 9-19
Journal für Menopause 2002; 9 (2) (Ausgabe für Deutschland): 7-18
Journal für Menopause 2002; 9 (2) (Ausgabe für Österreich): 7-18

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Abb. 1: Postmenopause - Morbidität - Mortalität Abb. 2: HRT - kardiovaskuläre Ereignisse Abb. 3: Prostacyclin-Stimulation Abb. 4: Estrogene - vaskuläre Wirkung Abb. 5: Gestagen - Koronarmuskelzell-Proliferation



Keywords: HormonsubstitutionKardiologieMenopauseMyokardinfarktPrävention

Die Ergebnisse der HERS-Studie und Zwischenberichte der WHI-Studie veranlaßten die American Heart Association (1999, 2001) zur Empfehlung, keine HRT zur Sekundärprävention und auch nicht zum ausschließlichen Zweck einer Primärprävention zu beginnen. Aufgrund fehlender Daten könnten auch keine Alternativen wie Soja oder SERMs empfohlen werden. Soweit eine HRT angezeigt ist, wird von einem Beginn mit equinen Estrogenen/MPA bei älteren Frauen mit KHK abgeraten. Es empfiehlt sich, diesen Empfehlungen zu folgen, obwohl ca. 40 Beobachtungsstudien eine Primärprävention gezeigt haben und es verschiedene Einwände betreffend HERS gab. Die Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse in MORE (2002) ist ein wichtiges neues Ergebnis, das jedoch durch die RUTH-Studie bestätigt werden muß, da KHK kein primärer Endpunkt ist. Für andere Studien wie PHASE sind aufgrund geringerer Fallzahlen und zu kurzer Dauer keine relevanten Folgerungen möglich. Es gibt jedoch ermutigende Neuigkeiten: Das initial erhöhte Risiko unter HRT ist möglicherweise nur auf bestimmte Subgruppen begrenzt, wie Patientinnen unter Digitalis oder mit genetischen Mutationen (Faktor II, V, ACE, NO, HDL u. a.). Demgegenüber könnten etwa Raucherinnen oder Frauen mit initial hohem Lipoprotein (a) besonders von einer HRT profitieren. Niedrig dosiertes Estradiol (ohne Gestagenzugabe) konnte in der EPAT-Studie so wirksam wie Statine die Progression einer Atherosklerose verhindern. Allerdings sind die günstigen estrogenen vaskulären Effekte möglicherweise nur hinsichtlich einer Primärprävention wirksam, wie kürzlich in der Cardiovascular Health Study gezeigt wurde. Da eine Sekundärprävention fraglich bleibt, sollte die Dosis des Gestagens, aber auch des Estrogens, möglichst niedrig gewählt werden, um kardiovaskuläre Risiken zu vermindern; bei hysterektomierten Patientinnen sollte kein Gestagen verwendet werden.
 
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