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Brezinka C  
Wandel des Familienbildes – die Rolle der Reproduktionsmedizin

Journal für Gynäkologische Endokrinologie 2013; 7 (1) (Ausgabe für Österreich): 7-9
Journal für Gynäkologische Endokrinologie 2013; 7 (2) (Ausgabe für Schweiz): 22-24

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Keywords: BevölkerungsentwicklungDemographieGeschichtePillenknick

In allen alten schriftlichen Quellen, in sumerischer Keilschrift, in Hieroglyphen und in den Texten des Alten Testaments findet sich die Hebamme als Fachkraft, die das Gebiet der heutigen Reproduktions- und Perinatalmedizin abdeckte. Europas Geschichte ist voll mit drastischen Grenzveränderungen und Erbfolgekriegen, wenn ein regierendes Fürstenhaus „erlosch“ und keine Nachkommen mehr hatte. Alles, was möglich und aus damaliger Sicht irgendwie plausibel war, wurde getan, um den ersehnten Nachwuchs zu sichern. Dies wird am Beispiel von Paola Gonzaga und Leonhard von Görz-Tirol illustriert. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann in Europa eine demographische Entwicklung, die durch hohe Fertilität und – vor allem durch das Abnehmen der Kindersterblichkeit – eine wesentlich längere Lebenserwartung charakterisiert war. Alle Länder, die so eine Entwicklung durchmachten, erlebten eine Bevölkerungsexplosion mit entsprechendem Konfliktpotenzial. Mit dem „Pillenknick“ in der demographischen Entwicklung Ende der 1960er-Jahre kam es zu einem drastischen Rückgang der Geburtenzahlen. In dieser Zeit wurde auch die Reproduktionsmedizin demographisch wirksam – tausenden Paaren, die früher unfruchtbar gewesen wären, konnte nun zu einem Kind verholfen werden. Die derzeit niedrigen Geburtenraten und niedrigen Sterberaten sowie ein Nachwuchs, der großteils aus Wunschkindern besteht, versprechen eine Phase der Stabilität.
 
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