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Nawroth F et al.  
Bewertung von ovarieller Reserve und Fertilität mit steigendem Lebensalter

Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie - Journal of Reproductive Medicine and Endocrinology 2014; 11 (1): 6-11

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Keywords: AMHantraler FollikelcountFertilitätFrauFSHInhibin BLebensalterÖstradiol

Die Fruchtbarkeit einer Frau ist nicht allein am chronologischen Alter abzuschätzen. Ein niedriges AMH (< 1 ng/ml) oder ein niedriger AFC < 10 bei Frauen bis 34 Jahre bzw. < 8 bei Frauen zwischen 35 und 40 Jahren sind ein eindeutiger Hinweis auf eine verminderte ovarielle Reserve. Das AMH ist der validere Parameter als der AFC, eine kombinierte Beurteilung führt im individuellen Fall nicht zu einer besseren Aussage. Die AMH-Werte sollten im Kontext mit dem Alter individuell interpretiert werden. Es kann die auffällige basale Bestimmung von Östradiol und FSH am Zyklustag 2–5 (Östradiol > 80 pg/ml und/oder FSH > 8 IE/l) bestätigen oder entkräften und erhöht somit die diagnostische Sicherheit. Unter kombinierten hormonalen Kontrazeptiva – unabhängig von deren Applikationsart und Äthinylöstradiol-Dosis – ist das AMH um bis zu 30 % niedriger zu erwarten als ohne eine solche Medikation. Ohne die Anamnese eines unerfüllten Kinderwunsches ist die Beurteilung des AMH nach aktuellen Daten nicht oder nur sehr bedingt aussagekräftig. Ein generelles Screening von Frauen ist abzulehnen, ebenso ein individuell veranlasster „Fertilitäts-Check“. Bei Frauen ohne entsprechende Kinderwunschanamnese lässt ein niedriges AMH nicht die generelle Aussage zu, dass die Fertilität aufgrund dessen tatsächlich eingeschränkt ist. Eine Bestimmung von AMH bei Kinderwunschpatientinnen ist sinnvoll, wenn eine hormonelle Stimulation geplant ist (assistierte Reproduktion). In diesen Fällen erlaubt der AMH-Wert eine individuell angepasste Dosierung der Gonadotropine sowie eine Abschätzung des individuellen Risikos eines ovariellen Überstimulationssyndroms (OHSS), welches mit der Höhe des AMH steigt.
 
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