Wenzel RR et al. |
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Hypertensiver Notfall - hypertensive Entgleisung (Krise) Journal für Hypertonie - Austrian Journal of Hypertension 2014; 18 (3): 97-100 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Keywords: hypertensive Entgleisung, hypertensive Krise, hypertensiver Notfall, Organschaden Der hypertensive Notfall bezeichnet eine kritische Zunahme des Blutdruckes mit Organschaden. Davon abzugrenzen ist die hypertensive Entgleisung (Krise) ohne akuten Organschaden. In der Regel findet man diastolische Blutdruckwerte > 100–120 mmHg und systolische Werte > 180 mmHg, wobei die Blutdruckwerte beim hypertensiven Notfall auch niedriger sein können. Die Behandlung von Patienten mit hypertensivem Notfall erfolgt immer stationär auf einer Überwachungs- oder Intensivstation. Eine rasche Senkung des Blutdruckes sollte bei Lungenödem und Aortendissektion erfolgen. Andernfalls wird eine Senkung um 25 % innerhalb der ersten 60 Minuten angestrebt. Mittel erster Wahl in Österreich ist Urapidil, aber auch Nitroglycerin, Clonidin, Natriumnitroprussid und intravenöses Nifedipin über Perfusor können eingesetzt werden. Die Prognose von Patienten mit schweren hypertensiven Notfällen ist ohne Therapie auch heute noch extrem schlecht, wobei auch hypertensive Krisen mit einer erhöhten kardiovaskulären Ereignisrate verbunden sind. Bei konsequenter Therapie ist jedoch eine sehr viel bessere Prognose möglich. |