Weber T et al. |
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Renale Sympathikusdenervierung 2014 in Österreich: Update der Empfehlungen der Österreichischen Gesellschaft für Hypertensiologie Journal für Hypertonie - Austrian Journal of Hypertension 2014; 18 (2): 54-60 Volltext (PDF) Summary Keywords: renale Sympathikusdenervierung, therapierefraktäre Hypertonie, therapieresistente Hypertonie Wenn eine ausreichende Blutdrucksenkung nicht gelingt, ist die kurz- und mittelfristige kardiovaskuläre Prognose bei Patienten mit therapieresistenter Hypertonie (ungenügende Blutdruckkontrolle unter ≥ 3 ausreichend dosierten Antihypertensiva), insbesondere aber bei Patienten mit therapierefraktärer Hypertonie (ungenügende Blutdruckkontrolle unter ≥ 5 ausreichend dosierten Antihypertensiva) schlecht. Die renale Sympathikusdenervierung (RSD) ist ein interventionelles Verfahren, bei dem Energie (Radiofrequenzenergie oder Ultraschall) im Lumen der Nierenarterien abgegeben wird, um die in der Adventitia verlaufenden Fasern des Sympathikus zu veröden. Vermutlich über eine Senkung des Sympathikotonus können bei einem Großteil therapieresistenter Patienten ausgeprägte Senkungen des Office-Blutdrucks beobachtet werden (Daten aus den initialen, teils unkontrollierten Studien und aus unterschiedlichen Registern). Eine kleine randomisierte Studie zeigte eine geringere, aber klinisch relevante Senkung des 24-Stunden-Blutdrucks. Eine neue, doppelblinde, kontrollierte Studie (Sham-Behandlung in der Kontrollgruppe) zeigte 6 Monate nach RSD einen im Vergleich zu den Vorstudien geringeren Abfall von Office- und 24-Stunden-Blutdruck, wobei sich der Blutdruckabfall in der gesamten Interventionsgruppe (im Gegensatz zur Subgruppe der Kaukasier) nicht signifikant von der Kontrollgruppe unterschied. Die Intervention führte zu keinen relevanten Nebenwirkungen. Die RSD-Richtliniengruppe der Österreichischen Gesellschaft für Hypertensiologie empfiehlt, in Abänderung und Ergänzung zu den im Jahr 2012 publizierten Richtlinien für die Durchführung einer RSD derzeit folgendes Vorgehen: Aufgrund des hohen Risikos einer mit ≥ 5 Medikamenten nicht kontrollierbaren Hypertonie (therapierefraktären Hypertonie) kann eine RSD bei ausgewählten Patienten dieser Gruppe mit dem Patienten diskutiert und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden. Voraussetzung sind ein 24-Stunden-Blutdruck-Mittelwert > 145/90 mmHg und die Berücksichtigung der im Artikel erwähnten zusätzlichen Voraussetzungen. |