Rabe T et al. |
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Intermittierende Gabe von Ulipristalacetat zur konservativen Myomtherapie und Blutungskontrolle bei Hypermenorrhoe durch Uterus myomatosus Gemeinsame Stellungnahme der DGGGEF e.V. und des BVF e.V. Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie - Journal of Reproductive Medicine and Endocrinology 2015; 12 (2): 65-73 Volltext (PDF) Summary Keywords: Amenorrhoe, Anämie, Hypermenorrhoe, Progesteron-Rezeptor-Modulator, Reproduktionsmedizin, Uterus myomatosus Frauen dieser Altersgruppe. Myombedingte Symptome zeichnen sich durch ausgesprochen starke uterine Blutungen, Anämie, Schmerzen und Infertilität aus. Hierdurch wird die Lebensqualität vieler Frauen in hohem Maße beeinträchtigt und dies führt in vielen Fällen zur Hysterektomie. Zwei randomisierte Doppelblindstudien haben 2012 die Wirksamkeit des Progesteron-Rezeptor-Modulators Ulipristalacetat (UPA) zur Behandlung von Uterus-Myomen bei Frauen, für die eine OP vorgesehen ist, und zur Kontrolle einer begleitenden Hypermenorrhoe, gezeigt. Nennenswerte Nebenwirkungen bei einer Dosierung von 5 bzw. 10 mg UPA über 3 Monate sind nicht aufgetreten. Ein Sistieren der Hypermenorrhoe wurde bereits nach 7 Tagen beobachtet, eine Volumenreduktion der Uterus-Myome um 40 % innerhalb von 3 Monaten schien auch 6 Monate nach Absetzen der Präparate nachweisbar zu sein. Ein Präparat in einer Dosierung von 5 mg Ulipristalacetat steht als Esmya® seit dem Frühjahr 2012 zur Behandlung von symptomatischen Leiomyomen bei Frauen, die für eine OP vorgesehen sind, zur Verfügung. Die PEARL-III-Studien untersuchten die Blutungskontrolle, Myomreduktion, Lebensqualität und Schmerzreduktion bei symptomatischen Myompatientinnen über 4 UPA-Behandlungszyklen (10 mg/Tag) à 3 Monate, gefolgt von 10 Tagen 10 mg Norethisteronacetat (NETA) und jeweils 2 Menstruationszyklen Behandlungspause sowie einer Follow-up-Untersuchung. Die NETA-Behandlung hatte keinen Effekt auf die primären und sekundären Studienparameter. Während der Studie wurde bei 94 % der Patientinnen eine Blutungskontrolle erzielt, bei 90 % trat eine Amenorrhoe auf. Die Volumenreduktion (Median) der 3 größten Myome nach 4 Behandlungszyklen lag bei 72 %. 80 % der Patientinnen zeigten eine Volumenreduktion von ≥ 25 %. Bei 95 % der Patientinnen erwies sich eine Operation im gesamten Beobachtungszeitraum als nicht notwendig. Untersuchungen zur Arzneimittelsicherheit ergaben keine besonderen Risiken und das Nebenwirkungsprofil unterschied sich nicht von dem der PEARL-I- und -II-Studie. Die Verträglichkeit von UPA nimmt mit wiederholter Gabe zu. Die Frauen berichteten in der PEARL-III-Studie auch über wesentliche Verbesserungen der Lebensqualität einschließlich Reduktion von Schmerz, Angst und Depression während der Behandlung. Die UFS-QOL-Scores zu Beginn der Studie waren etwas weniger stark ausgeprägt als in einigen früheren Studien. Am Ende der UPA-Behandlungszyklen waren die Schwere der Symptome und die Lebensqualität-Scores vergleichbar mit denjenigen bei der Nachuntersuchung von Patientinnen, die sich einer Hysterektomie, Myomektomie, Gebärmutter-Embolisation oder einem fokussierten Ultraschall hoher Intensität unterzogen haben. Seit dem 28.1.2014 besteht somit eine Änderung der Zulassung auf einen weiteren 3-monatigen Therapiezyklus bei symptomatischen Patientinnen mit Uterus myomatosus, die für eine Operation vorgesehen sind. |