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Plasswilm L et al.  
(Neo-) Adjuvante endokrine Therapie des lokoregionär begrenzten Prostatakarzinoms

Journal für Urologie und Urogynäkologie 2015; 22 (3) (Ausgabe für Österreich): 10-15
Journal für Urologie und Urogynäkologie 2015; 22 (3) (Ausgabe für Schweiz): 9-13

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Keywords: adjuvantendokrine TherapieProstatakarzinomradikale ProstatektomieStrahlentherapie

Das lokoregionär begrenzte, nichtmetastasierte Prostatakarzinom wird, basierend auf prätherapeutischen klinischen Parametern, in 3 verschiedene Risikogruppen stratifiziert: niedrig, intermediär, hoch. Von besonderer klinischer Relevanz ist die Frage, welche Patientengruppen von einer zusätzlich zur kurativ intendierten Primärtherapie applizierten Androgendeprivationstherapie (ADT) profitieren. Zur Frage der neoadjuvanten, simultanen oder adjuvanten ADT oder einer Kombination dieser Vorgehensweisen sowie der Frage nach der optimalen Dauer einer solchen ergänzend zur RT zu erfolgenden Behandlung wurde eine Vielzahl an randomisierten Studien durchgeführt. Gesamthaft begründen diese Studienergebnisse für Patienten mit lokal begrenztem Prostatakarzinom, aber nachgewiesenen Risikofaktoren die Indikation einer zusätzlich zur perkutanen Strahlentherapie durchzuführenden neo- und/oder adjuvanten hormonablativen Therapie. Hierdurch kann eine Verbesserung der Prognose erreicht werden. Bei Patienten mit hohem Risikoprofil soll die zusätzliche ADT für ca. 2 bis maximal 3 Jahre, bei Patienten mit mittlerem Risikoprofil für 4–6 Monate erfolgen. Bei der Empfehlung zur hormonablativen Therapie müssen aber auch individuelle Aspekte des Patienten berücksichtigt werden (z.B. Komorbidität, Alter, Lebenserwartung, Wunsch des Patienten). Nicht abschließend geklärt ist bislang die Datenlage zur Frage, in welcher Situation die Indikation zur zusätzlichen RT der regionären Lymphabflusswege besteht. Patienten, die wegen eines Niedrigrisiko-Karzinoms behandelt werden, unabhängig von der Entscheidung zur perkutanen Radiotherapie, zu einer „Low-dose-rate“-Brachytherapie oder einer Operation, benötigen keine begleitende Hormontherapie. Nach radikaler Prostatektomie wird die Androgenblockade bei pN1, jedoch nicht bei ausschließlicher R1-Situation (hier: postoperative Radiotherapie) empfohlen. Bei der postoperativen Radiotherapie ist der Stellenwert einer zusätzlichen ADT zurzeit nicht geklärt.
 
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