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Klotz T  
"Lifestyle-Medizin" und Rationierung - Was bringt die Zukunft?

Blickpunkt der Mann 2003; 1 (1): 29-31

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Abb. 1: Physiologie - Alter Abb. 2: Gesundheitssysteme - Europa - Bewertung



Keywords: AndrologieGesundheitswesenLifestyle-MedizinSoziologie

Lifestyle und Rationierung sind Begriffe, die in den Diskussionen um den Wandel im Gesundheitswesen häufig gebraucht, jedoch selten im Kontext zu den Entwicklungen gesehen werden. Hinter allem steht eine Kostendiskussion, die das Gesundheitswesen beherrscht. Die Leistungspflicht der Kostenträger für wirksame Therapien stand bisher außer Frage. So zielten die meisten Anstrengungen der letzten Jahre darauf ab, sogenannte "Wirtschaftlichkeitsreserven" in den Einrichtungen des Gesundheitswesens auszuschöpfen und die Effizienz zu erhöhen. In einer Allianz zwischen Ärzten, Politik und Kostenträgern wurde für viele Leistungen im Gesundheitswesen, die außerhalb der Leistungspflicht liegen, aber wirksam sind, der Begriff der "Lifestyle-Medizin" gebraucht. Beispiele sind die Therapie der erektilen Dysfunktion, die Hormonersatztherapie, Migränetherapie, Balneotherapie etc. Auf der anderen Seite werden Prävention und evidenzbasierte Medizin als Lösungen für eine Kostenreduktion und Qualitätsverbesserung im Gesundheitswesen betrachtet. Eine anhaltende Kostendiskussion kann allerdings auf längere Sicht nicht von Erfolg gekrönt sein, wie die Altersentwicklung der Bevölkerung, die medizintechnischen Entwicklungen und das Anspruchsdenken der Patienten zeigen. Es läßt sich zeigen, daß der Übergang von "überflüssiger" Lifestyle-Medizin zu "notwendiger" Gesundheitsprävention fließend ist. Lifestyle und ein damit zusammenhängendes erhöhtes Gesundheitsbewußtsein sind maßgeblich für einen präventiven Ansatz in der Gesundheitspolitik. Wenn Lifestyle-Medizin effizient im Sinne der Prävention ist, können diese Behandlungsmaßnahmen nicht als überflüssig beurteilt werden, es sei denn, eine explizite, offene Rationierung findet einen Konsens.
 
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