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Schwabl H, Vennos C  
Menopause, Stress und Verdauungsbeschwerden: Supportive Ansätze aus der Tibetischen Konstitutionslehre // Menopause, Stress and Indigestion: Supportive Approaches from the Tibetan Teaching of Constitutions

Journal für Gynäkologische Endokrinologie 2017; 11 (1) (Ausgabe für Österreich): 16-19
Journal für Gynäkologische Endokrinologie 2017; 11 (1) (Ausgabe für Schweiz): 16-19

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Keywords: funktionelle DyspepsieinflammagingMenopauseTibetische Medizinfunctional dyspepsiainflammagingMenopauseTibetan medicine

In the Tibetan teachings on health Sowa Rigpa, health and well being, is considered a result of the balance between the three bodily principles rLung, Tripa and Beken. The proportion between these three energies is individual for each person and determines the constitution type. If, e.g., the moving principle rLung (eng. wind energy) is present in excess, so-called „wind disturbances“ arise, often characterized by symptoms such as nervousness, irritability, poor sleep or by somatic consequences of stress such as digestive problems. The rLung principle is also elevated by increasing age and hormonal changes, which can lead to the well known menopausal states of restlessness. The Tibetan Sowa Rigpa mostly uses traditional herbal formulas to bring outof- balance body principles back into the constitutional equilibrium. Characteristics of such formulations are their multi-level mode of action, the synergistic effects and their generally high tolerability. E.g., the formula Padma Nervotonin is used in wind disorders. It calms an increased rLung principle and thus helps to regain inner peace and serenity. Stress and cold temperatures may also impair the digestive function, which according to the Tibetan view depends on the digestive warmth called Me drod. The digestive warmth is also responsible for the function of other abdominal organs. Therefore, in addition to indigestion with premature feeling of satiety, meteorism, bloating and stomach pressure, a deficiency can also lead to socalled “cold kidneys” symptoms with diminished sexual functions, recurrent urinary tract infections and lumbar aches. In support of the digestive warmth the formula Padma Digestin is used, of which case studies showed good results in various types of digestive problems. The examples indicate the complex mechanisms characteristic for multi-herbal preparations. Tibetan formulas can be integrated into existing therapeutic approaches in a modulating and supportive way and thus play an important role in practice.

Kurzfassung: In der tibetischen Gesundheitslehre Sowa Rigpa wird Gesundheit und Wohlbefinden als Resultat einer Balance der drei Körperprinzipien rLung, Tripa und Beken angesehen. Das Verhältnis dieser drei Energien ist bei jedem Menschen individuell und bestimmt seinen Konstitutionstyp. Ist z. B. das bewegende Prinzip rLung (dt. Windenergie) im Überschuss vorhanden, kommt es zu so genannten „Windstörungen“, häufig gekennzeichnet durch Beschwerden wie Nervosität, Reizbarkeit, schlechten Schlaf oder durch somatische Stressfolgen wie etwa Verdauungsprobleme. Das rLung-Prinzip wird auch durch zunehmendes Alter und hormonelle Umstellung erhöht, was wiederum zu den bekannten menopausalen Unruhezuständen führen kann. Die tibetische Sowa Rigpa setzt v. a. überlieferte Vielpflanzenrezepturen ein, um aus der Balance geratene Körperprinzipien wieder zurück ins konstitutionsgerechte Gleichgewicht zu bringen. Charakteristisch für solche Rezepturen sind ihre vielschichtigen Wirkebenen, die synergistischen Effekte und im Allgemeinen eine gute Verträglichkeit. Z. B. wird bei Windstörungen die Rezeptur Padma Nervotonin eingesetzt, die ein erhöhtes rLung- Prinzip beruhigt und somit hilft, die innere Ruhe und Gelassenheit wiederzuerlangen. Durch Stress und Kälte kann auch die Verdauungsfunktion beeinträchtigt werden, die gemäß tibetischer Anschauung von der Verdauungswärme Me drod abhängig ist. Diese ist außerdem auch für die Funktion anderer abdominaler Organe zuständig, daher kann ein Mangel neben Verdauungsbeschwerden wie vorzeitiges Sättigungsgefühl, Blähungen, Völlegefühl und Magendrücken auch zur so genannten „Kalte-Nieren“-Symptomatik führen, mit verminderter Sexualfunktion, wiederkehrenden Harnwegsinfektionen und Lumbalschmerzen. Zur Unterstützung der Verdauungswärme wird die Rezeptur Padma Digestin eingesetzt, von der Anwendungsberichte gute Erfolge bei verschiedenen Arten von Verdauungsproblemen zeigen.
Die angeführten Beispiele deuten auf die für Vielpflanzenrezepturen charakteristischen vielschichtigen Mechanismen hin. Tibetische Rezepturen können modulierend und supportiv in bestehende Therapiekonzepte integriert werden und damit einen wichtigen Beitrag in der Praxis leisten.

 
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