Paasch U et al. |
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Winsperm® - elektronisches Datenmanagement in der Andrologie Journal für Fertilität und Reproduktion 2000; 10 (3) (Ausgabe für Österreich): 13-25 Volltext (PDF) Summary Keywords: Andrologie, Datenbank, Datenmanagement, EDV, Fertilität, Winsperm Aufgabe: Die Dokumentation und Analyse von Daten in der Reproduktionsmedizin ist eine Grundvoraussetzung für die "evidence based medicine" und die Realisierung der Richtlinien der verschiedenen Fachgesellschaften. Zum Erreichen dieses Zieles wurde an unserer Einrichtung ein praktikables und netzwerkfähiges Datenbanksystem entwickelt, dessen Struktur und Möglichkeiten vorgestellt werden sollen. Patienten und Methoden: Das Datenbanksystem, genannt Winsperm® (WSP), wurde unter Verwendung des relationalen Datenbank Management System (RDBMS) Access 8.0® für Windows 95/98® (W9x) oder Windows NT 4.0$reg; (WinNT) seit 1996 entwickelt. Das relationale Datenbankmodell stützt sich auf bereits standardisierte Algorithmen von Therapie und Diagnostik, im allgemeinen verfügbare Softwarekenntnisse und dem üblichen Ausrüstungsgrad an Hardware in der Ambulanz. Die Netzwerkfähigkeit und die Integration eines den Arbeitsablauf unterstützenden Informationssystems (Workflow Management System, WMS) sichern die optimale Datenerfassung zum Zeitpunkt und Ort ihrer Entstehung. Im Gegensatz zu herkömmlichen Datenbanken für Kunden- oder Patientenerfassungssysteme ist in WSP das Paar als zentrale Einheit definiert. Die genaue Definition und Kontrolle über Art und Umfang der einzugebenden Daten realisiert bereits eine erste interne Qualitätssicherung. Datensicherheitsaspekte werden durch die Wahl des Betriebssystems, eine verteilte Datenspeicherung sowie eine Hierarchie von Zugriffsrechten via Paßwort realisiert. Ergebnisse: Seit Januar 1997 werden alle andrologisch relevanten Daten in WSP prospektiv erfaßt. Zunächst als Einzelarbeitsplatz eingesetzt, konnte WSP ab 1/1998 im Netzwerk genutzt werden. Ab 1999 werden alle Daten zum Zeitpunkt ihrer Entstehung sofort erfaßt und die Dokumentation für die Patientenakte mehrheitlich aus der Datenbank realisiert. Bis jetzt wurden in unserem Zentrum 2400 Paare mit allen relevanten Daten prospektiv erfaßt, als Voraussetzung einer soliden Analyse epidemiologischer und diagnostischer Daten sowie der Therapieeffizienz. Zusammenfassung: WSP stellt eine Lösung zur elektronischen Verarbeitung andrologisch relevanter Daten dar. Es unterstützt die klinische, administrative und wissenschaftliche Entscheidungsfindung im Einzelfall, assistiert in der Organisation der Arbeitsabläufe und bildet die Grundlage multizentrischer Datenakquisition im Hinblick auf neue Verfahren der Erkenntnisgewinnung wie dem Data Mining. Solche Systeme könnten unmittelbar in naher Zukunft zum Wettbewerbsvorteil werden. Eine im Nutzungsumfang limitierte Version steht zur Erprobung bereit. |