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Hoepfner AS et al.  
Rundspermatiden und die klinische Anwendung - gibt es eine Indikation für die Rundspermatideninjektion und die In-vitro-Maturation?

Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie - Journal of Reproductive Medicine and Endocrinology 2004; 1 (1): 33-37

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Keywords: AndrologieAzoospermieElongiertes SpermiumELSIInjektionMannMaturationReproduktionROSIRundspermatiden

Bei vorliegender Azoospermie im Ejakulat und Hodengewebe besteht die Option der Spermatideninjektion. Während die Fertilisations- und Schwangerschaftsrate nach ELSI (elongated sperm injection) ähnlich gute Ergebnisse wie die ICSI zeigt, sind die Ergebnisse nach ROSI (round spermatid injection) sehr viel unbefriedigender. Ziel dieser Übersichtsarbeit war es, die Problematik in der klinischen Anwendung, die heutige Relevanz und die Notwendigkeit einer klinischen Indikation der Rundspermatideninjektion aufzuzeigen. Die Hauptproblematik liegt wohl in der Erkennung, Separation und Isolation der Rundspermatiden im TESE-Präparat. Es bedarf hierbei guter klinischer Erfahrung des Laborpersonals, diese von anderen "Rundzellen" zu unterscheiden. So entwickeln sich oftmals unspezifische Fertilisationen durch eben diese "Rundzellen", welche als Quelle der Verwirrung für Enthusiasten der ROSI dienen dürften. Zudem bedarf es einer zuverlässigen Färbemethode, eine sichere Methode zur Erkennung vitaler Zellen fehlt. Bedenken bestehen zudem hinsichtlich der genetischen Normalität der Rundspermatiden, welche als jüngste haploide Vorläuferzellen der Spermatogenese zunächst eine aufwendige Entwicklung durchlaufen müssen, um sich zu reifen Spermatozoen zu entwickeln. Es gibt zur Zeit keinen Weg herauszufinden, ob die ausgewählten immaturen haploiden Zellen genetisch normal sind. Die von einigen Arbeitsgruppen beschriebenen erzielten Schwangerschaften nach In-vitro-Kultivierung von Rundspermatiden sind von fraglicher klinischer Relevanz. Bei der angewandten Technik mittels mechanischer Zerkleinerung des extrahierten Hodengewebes und anschließender Kultivierung des gesamten Gewebes fehlt es an Möglichkeiten, eine Existenz von weiteren reiferen Spermatiden bis hin zur Spermatozoe auszuschließen. Techniken anderer Autoren zeigen sich derzeit aufgrund niedrigster Fertilisationsraten und unzureichend entwickelter Kulturmedien nicht indiziert. Zur Zeit ist die Rundspermatideninjektion bzw. die Injektion von kultivierten Rundspermatiden klinisch nicht relevant. Die Fertilisations- und Schwangerschaftsraten mit Rundspermatiden sind unakzeptabel niedrig, die existierenden Kultivierungsmethoden sind unzureichend und es fehlen Methoden zur Sicherung der genetischen Normalität der immaturen injizierten Spermatiden.
 
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