Marte T, Drexel H | ||||
---|---|---|---|---|
Lipidsenker bei Hypertonie - Was besagt die Evidenz? Journal für Hypertonie - Austrian Journal of Hypertension 2004; 8 (3): 7-10 Volltext (PDF) Summary Abbildungen
Keywords: Antihypertensivum, Hypertonie, LIPID, Neurochirurgie, Senkung Die Koexistenz von Risikofaktoren für atherosklerotische Prozesse, wie Hypertonie und Hypercholesterinämie, hat einen multiplikativen Effekt auf das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse. Bislang wurden relativ wenige spezifische Daten zur Frage der Lipidintervention bei Hypertoniepatienten veröffentlicht. Post-hoc-Subgruppenanalysen der großen randomisierten kontrollierten Studien mit Statinen in der Primär- und Sekundärprävention lassen schließen, daß der relative kardiovaskuläre Benefit einer lipidsenkenden Behandlung bei normotensiven und hypertensiven Patientenpopulationen ähnlich ist. Dem Antihypertensive and Lipid-Lowering Treatment to Prevent Heart Attack Trial (ALLHAT-LLT) war es nicht möglich, einen Einfluß einer Statintherapie auf die Gesamtmortalität einer hypertensiven Kohorte zu zeigen. Die schlechte Compliance im Statin-Arm und eine hohe Rate an Statin-Einnahme in der "Kontrollgruppe" waren für dieses negative Ergebnis verantwortlich. Das Anglo-Scandinavian Cardiac Outcomes Trial – Lipid Lowering Arm (ASCOT-LLA) untersuchte den Effekt der cholesterinreduzierenden Therapie in der Prävention atherosklerotischer Ereignisse bei Hypertonikern mit Gesamtcholesterinkonzentrationen von < 250 mg/dl. Hier war ein Benefit ersichtlich, die absolute Risikoreduktion für diese Patientenpopulation war jedoch gering. Bezüglich der Frage, ob Antihypertensiva einen klinisch signifikanten Effekt auf die Blutfette haben, sind einige Studien durchgeführt worden. Die verfügbaren Daten zeigen aber nur einen marginalen Effekt. Zusammengefaßt sollte die Statintherapie bei gleichzeitig vorhandener Hypertonie vornehmlich in der Sekundärprävention ein integraler Bestandteil der Behandlung sein. In der Primärprävention hingegen sollte die Entscheidung bezüglich Statintherapie vom individuellen Gesamtrisiko abhängig gemacht werden. |