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Dörffel Y et al.  
Differentialtherapie mit Kalziumantagonisten

Journal für Hypertonie - Austrian Journal of Hypertension 2004; 8 (3): 11-16

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Keywords: AltershypertonieDiabetes mellitus Typ 2HypertonieKalziumantagonistKardiologieNephropathiesystolische HypertonieTherapie

Der antihypertensive Effekt der Kalziumantagonisten ist bei allen Altersgruppen und Rassen seit längerem erwiesen. Darüber hinaus sind verschiedene andere positive Wirkungen dokumentiert, wie z. B. die Verbesserung der Endothelfunktion, Reduktion der Atheroskleroseprogression in der A. carotis, Reduktion der linksventrikulären und der arteriolären Hypertrophie sowie eine Verbesserung der arteriellen Compliance. Kalziumantagonisten verschlechtern nicht den Lipid- oder Glukosestoffwechsel. Für den Einsatz in der Praxis ist die Kenntnis der Heterogenität der Substanzklasse mit sich daraus ableitenden Vor- und Nachteilen sowie unterschiedlichen Indikationen von großer Relevanz. Den Prototypen der Non-Dihydropyridine Verapamil (chem. Phenylalkylamin) und Diltiazem (chem. Benzothiazepine) steht die umfangreiche Substanzklasse der Dihydropyridine (DHP) gegenüber. Zu den DHPs zählen neben dem Prototyp Nifedipin die neueren Substanzen wie Nitrendipin, Nisoldipin, Amlodipin, Felodipin, Lacidipin und Lercanidipin. DHPs sind in erster Linie Vasodilatatoren, die durch eine Reduktion des peripheren vaskulären Widerstandes den arteriellen Blutdruck senken. Insbesondere bei älteren Präparaten mit schnellem Wirkungseintritt, wie z. B. beim unretardierten Nifedipin, einem DHP der ersten Generation, kann eine autonome Gegenregulation ausgelöst werden. Bei den modernen DHPs mit längerer Wirkungsdauer und bei den Non-DHPs ist dieser Effekt bedeutend abgeschwächt oder gar nicht mehr nachweisbar. In mehreren prospektiven, randomisierten und placebokontrollierten Studien konnte bei Patienten mit isolierter systolischer Hypertonie eine Reduktion der Schlaganfallrate dokumentiert werden (Syst-Eur, Syst-China), signifikante Unterschiede bezüglich Mortalität und Morbidität ergaben sich im Vergleich mit anderen Antihypertensiva (Diuretika, Betablocker, ACE-Hemmer) nicht (STOP-2, INSIGHT, NORDIL, ALLHAT, INVEST). In der meist erforderlichen antihypertensiven Kombinationstherapie erweisen sich Kalziumantagonisten als ideale Partner in der Kombination mit ACE-Hemmern, AT1-Antagonisten, Betablockern und Diuretika (Evidenzgrad 1–3). Wir empfehlen Kalziumantagonisten insbesondere für ältere Patienten mit isolierter systolischer Hypertonie und hohem Schlaganfallrisiko, für Patienten mit COPD und Asthma bronchiale, Raynaud-Syndrom, Prinzmetal-Angina, diastolischer Dysfunktion inkl. diastolischer Herzinsuffizienz sowie in Kombination mit ACE-Hemmern oder AT1-Antagonisten für Patienten mit ausgeprägter linksventrikulärer Hypertrophie.
 
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