Haas T et al. |
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Photodynamische Therapie von Neoplasien und Karzinomen des Ösophagus und der Gallenwege Journal für Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen 2004; 2 (Sonderheft 1): 34-38 Volltext (PDF) Summary Keywords: Gallenwegkarzinom, Karzinom, Neoplasie, Onkologie, PDT, photodynamische Therapie, Ösophagus Die photodynamische Therapie (PDT) beruht auf der Verabreichung eines Photosensibilisators (5-Aminolaevulinsäure [ALA] oder Porfimer), der in Tumorgewebe akkumuliert und dessen Photoaktivierung mit rotem Laserlicht zur Zerstörung der malignen Zellen führt. Die tumorizide Wirkung ist für die ALA-PDT am Ösophagus auf 2 mm, für die Porfimer-PDT an den Gallenwegen auf 4 mm Eindringtiefe begrenzt. PDT-Indikationen zeichnen sich am Ösophagus und den Gallenwegen ab. Die ALA-PDT (oder die Porfimer-PDT) von diffusen, hochgradigen, intraepithelialen Neoplasien (HGIN) weist eine geringere Mortalität und Morbidität auf als die Ösophagusresektion, vorausgesetzt, die Patienten bleiben wegen des Rezidivrisikos in regelmäßiger endoskopischer Nachkontrolle. Geeignete Befunde von Frühkarzinomen oder lokalisierten HGIN sollten primär endoskopisch mukosektomiert (EMR) werden. Mukosale Karzinome jenseits des Stadiums T1m2 sollten kurativ mit Ösophagusresektion behandelt werden. Ein prospektiver Vergleich der Kombination EMR plus Porfimer-PDT mit der Ösophagektomie steht bei Barrett-Frühkarzinomen (Stadien T1m3 bis T1sm2) noch aus. Die palliative Therapie stenosierender Ösophaguskarzinome erfolgt mit selbstexpandierenden Metallstents und nur in Ausnahmefällen mit Porfimer-PDT, wenn sich die Tumorlokalisation für eine Stentversorgung nicht eignet. Bei der palliativen Behandlung nicht-resezierbarer, perihilärer Gallenwegkarzinome zeigte die Porfimer-PDT kombiniert mit Gallenwegdrainagen einen klaren Vorteil in der Überlebenszeit und Lebensqualität gegenüber der Versorgung nur mit Endoprothesen. Das nicht-resezierbare perihiläre Gallenwegkarzinom mit drainagerefraktärer mechanischer Cholestase ist eine Indikation für die Porfimer-PDT, welche aber den tiefer (8–10 mm) infiltrierenden Primärtumor nicht eradiziert. Deshalb ist die PDT nach 6–12 Monaten zu wiederholen, um Segmentastverschlüsse und Cholestase bei Progression zu verhindern. Laufende Phase-II-Studien versuchen, eine größere tumorizide Eindringtiefe der PDT mit neueren Photosensibilisatoren zu erzielen und die etablierte Porfimer-PDT zur multimodalen Therapie mit Radiochemo- oder Chemotherapie zu kombinieren. |