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Ergebnisse eines ambulanten, interdisziplinären Adipositasgruppentherapie-Programmes: Evaluierung über 30 Monate Journal für Ernährungsmedizin 2005; 7 (2) (Ausgabe für Österreich): 13-18 Volltext (PDF) Summary Abbildungen
Keywords: Adipositas, Cholesterin, Ernährungsmedizin, Studie, Therapie An der Sonderkrankenanstalt für Gesundheitsvorsorge und Rehabilitation der Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft in Wien finden ambulante, interdisziplinäre Adipositasgruppentherapien statt. Das Therapieprogramm beinhaltet eine 3- bis 4monatige Betreuungsphase mit Gruppenschulungen (Ernährung, Psychologie, Medizin) und Physiotherapie und eine Nachbetreuungsphase, bestehend aus 4 Gruppentreffen innerhalb von ca. 2 Jahren. Die vorliegende Evaluation der Gruppentherapien hat das Ziel, über insgesamt knapp 30 Monate zu prüfen, welche Veränderungen sich im Gewicht, in kardiovaskulären Risikofaktoren, gesundheitsbezogenen Verhaltensweisen und in der Lebensqualität der TeilnehmerInnen zeigen. Darüberhinaus sollen noch allfällige Unterschiede zwischen TeilnehmerInnen mit und ohne längerfristige Gewichtsreduktion analysiert werden. Dazu wurden seit 1998 soziodemographische Merkmale dokumentiert, medizinische Untersuchungen vorgenommen und standardisierte Befragungen durchgeführt. In der Analyse wurden die Daten von 7 konsekutiven Gruppen mit insgesamt 72 TeilnehmerInnen ausgewertet. Am Ende des Untersuchungszeitraumes hatten 55 % der untersuchten Personen ihr Gewicht reduziert (durchschnittlich um 5 % des Ausgangsgewichtes), 5 % hatten das gleiche Gewicht wie zu Beginn der Therapie, 40 % hatten an Gewicht zugenommen (durchschnittlich um 3,8 % des Ausgangsgewichtes). Erfolgreich bezüglich anhaltender Gewichtsreduktion waren vor allem TeilnehmerInnen, bei denen Freude an der körperlichen Bewegung geweckt oder gesteigert werden konnte. TeilnehmerInnen, die einer regelmäßigen Medikation nicht bedurften, zeigten eine stärkere anhaltende Gewichtsabnahme als jene mit Dauermedikation. Bei den Blutdruckwerten wurden – außer einer vorübergehenden systolischen Verbesserung – keine wesentlichen Änderungen beobachtet. HDL-Cholesterin stieg längerfristig an, LDL- und Gesamt-Cholesterin sanken ab. Die Senkung konnte insbesondere auch bei den TeilnehmerInnen ohne anhaltende Gewichtsreduktion festgestellt werden. Die subjektive Zufriedenheit mit dem Eßverhalten besserte sich anhaltend, sowohl bei TeilnehmerInnen mit als auch ohne längerfristige Gewichtsreduktion. Ebenso besserte sich die durchschnittliche Lebensqualität, insbesondere das durchschnittliche Wohlbefinden der TeilnehmerInnen. |