Krause und Pachernegg
Verlag für Medizin und Wirtschaft
Artikel   Bilder   Volltext

Mobile Version
A-  |   A  |   A+
Werbung
 
Summary
Graefen M et al.  
Therapieoption des lokal begrenzten Prostatakarzinoms

Blickpunkt der Mann 2005; 3 (3-4): 13-18

Volltext (PDF)    Summary    Abbildungen   

Abb. 1: Präoperatives Nomogramm - Rezidivfreies Überleben



Keywords: OnkologieProstatakarzinomProstatektomieTherapieUrologie

Das Spektrum der therapeutischen Möglichkeiten zur Behandlung des lokalisierten Prostatakarzinoms hat sich in den letzten Jahren deutlich ausgeweitet. Weiterhin stellt die radikale Prostatektomie die am häufigsten angewandte Therapieform dar. In erfahrenen Zentren können hier sehr gute funktionelle Ergebnisse erzielt werden: bei nerv- und potenzschonender Operationstechnik liegen die postoperativen Kontinenzraten bei ca. 95 %. Die erektile Funktion kann mit medikamentöser Unterstützung bei entsprechender Erfahrung des Operateurs in 80–90 % der Patienten erhalten werden. Voraussetzung ist hierzu die frühe Tumordetektion in einem organbegrenzten Stadium. Die Tumorheilungsraten sind für die Operation am besten belegt und liegen bei organbegrenzten Tumoren bei ca. 90 % und nicht organbegrenzten Karzinomen bei ca. 50 %. Weiterhin stehen verschiedene strahlentherapeutische Behandlungsoptionen zur Verfügung. Die Seed-Implantation als sog. Low-dose-rate-Brachytherapie sollte gemäß urologischen Fachgesellschaften nur sehr früh diagnostizierten Tumoren vorbehalten sein. Die High-dose-rate-Brachytherapie im Afterloadingverfahren kann auch bei aggressiveren Tumoren eingesetzt werden, die bislang vorliegenden Daten lassen eine der Operation vergleichbare Effektivität vermuten. Eine alleinige perkutane Bestrahlung stellt eine weitere gesicherte Therapieoption dar. Hier ist eine 3- dimensional konformale Technik zu fordern, bei der eine Dosis von mindestens 71 Gray im Zielorgan erzielt wird. Typische Nebenwirkungen aller strahlentherapeutischen Optionen sind Irritationen von Blase und Darm, eine Einschränkung der Erektionsfähigkeit nach Therapie wird bei ca. 50 % der Patienten nach einem Intervall von 1–2 Jahren festgestellt. Ein abwartendes Management ist bei älteren Patienten mit einem hochdifferenzierten Karzinom möglich; eine zuverlässige Vorhersage, ob der beobachtete Tumor keine Bedrohung der Lebenserwartung darstellt, läßt sich jedoch meist nicht treffen. Die Hormontherapie ist eine mögliche Option bei älteren Patienten, problematisch sind die Nebenwirkungen bei lang andauernder Therapie und die Entwicklung eines hormonrefraktären Stadiums.
 
copyright © 2000–2025 Krause & Pachernegg GmbH | Sitemap | Datenschutz | Impressum
 
Werbung