Tedsen S et al. |
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Die Prostata im Alter Blickpunkt der Mann 2006; 4 (1): 11-16 Volltext (PDF) Summary Keywords: alternder Mann, Andrologie, Benigne Prostatahyperplasie, BPH, Onkologie, Prostata, Prostatakarzinom, Urologie Mit zunehmendem Alter steigt für einen Mann die Wahrscheinlichkeit, entweder an einer benignen Prostatahyperplasie (BPH) oder an einem Prostatakarzinom zu erkranken. Der Artikel beschäftigt sich vor dem Hintergrund, daß beide Krankheitsbilder als typische altersassozierte Erkrankungen einzustufen sind, mit der Entwicklung und Physiologie der Prostata sowohl des gesunden als auch des kranken Mannes. Einen Schwerpunkt bildet die endokrine Regulation des Prostatawachstums. Die Prostata ist in erheblichem Maß am männlichen Hormonstoffwechsel beteiligt, indem sie Testosteron aufnimmt und in Dihydrotestosteron (DHT) umwandelt. DTH bindet am Androgenrezeptor und initiiert so die androgene Funktion. Im Alter kommt es beim Mann parallel zu einem Absinken des Testosteronspiegels auch zu einem Anstieg des sexualhormonbindenden Globulins (SHBG), wodurch im Ergebnis die periphere Androgenkonversion zu Östrogenen und somit der Östrogenspiegel stark ansteigt. Da sowohl die normale als auch die vergrößerte Prostata als Zielorgan für Androgene und Östrogene dient, ist hier ein Ansatz für die Entwicklung zu sehen, wobei der molekulare Mechanismus, durch den die Hormonrezeptoren das Voranschreiten der Erkrankung regulieren, zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschließend verstanden ist. Neben der Endokrinologie der BPH wird auch auf epidemiologische Aspekte eingegangen. Studien haben belegt, daß in der relevanten Bevölkerungsgruppe die Häufigkeit von Beschwerden des Harntraktes, Zunahme des Prostatavolumens und Harnstrahlabschwächung alterskorreliert zunimmt. Obwohl ein operativer Eingriff als Therapie der Wahl bei Patienten mit schweren obstruktiven Blasenentleerungsstörungen gilt, ist eine medikamentöse Therapie in Fällen leichterer irritativer Symptome meist ausreichend. Als primäres medikamentöses Therapiekonzept werden die 5 alpha-Reduktasehemmer sowie alpha1-Rezeptorblocker vorgestellt. Das Prostatakarzinom ist der häufigste maligne Tumor des Mannes. Hier ist die Rolle der Androgene im Rahmen der Initiierung nicht vollständig verstanden, wahrscheinlich ist eine androgene Stimulation jedoch kofaktoriell notwendig. |