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Spenner A et al.  
Behandlungsergebnisse der Mikrochirurgie bei obstruktiver Azoospermie

Journal für Urologie und Urogynäkologie 2006; 13 (2) (Ausgabe für Österreich): 15-17
Journal für Urologie und Urogynäkologie 2006; 13 (2) (Ausgabe für Schweiz): 6-8
Journal für Urologie und Urogynäkologie 2006; 13 (2) (Ausgabe für Deutschland): 13-15

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Abb. 1: Anastomosennaht Abb. 2: Anastomosennaht Abb. 3: Samenwege - Schwangerschaftsrate



Keywords: AzoospermieChirurgieStudieUrologie

Einführung: Diese Arbeit stellt die Erfahrungen eines Operateurs an einem Spital mit der Mikrochirurgie der Samenwege vor. Die Behandlungsergebnisse und deren Vergleich zur künstlichen Befruchtung werden anhand aktueller Veröffentlichungen diskutiert. Patienten und Methode: Zwischen 1994 und 2004 wurde bei 90 Patienten mit Verschlußazoospermie (VAS) eine Wiederherstellung der Samenwege vorgenommen (64 Patienten mit Status nach Vasektomie, 26 Patienten VAS anderer Genese). Postoperativ wurde das Spermiogramm analysiert und das Auftreten einer Schwangerschaft der Partnerin telefonisch erfragt. Ergebnisse: Nach Vasektomieumkehrung waren bei 89 % der Patienten die Samenwege durchgängig. Die Schwangerschaftsrate betrug bei den Patienten nach Vasektomieumkehrung 48 % und die Geburtenrate 45 %. Bei 16 von den 26 Patienten (62 %) mit VAS anderer Ursache war eine Herstellung der Samenwegskontinuität technisch möglich. Jedoch zeigte die Hodenbiopsie bei 3 von diesen 16 Patienten eine Hypospermatogenese. Die postoperative Offenheitsrate der Samenwege der verbleibenden 13 Patienten mit VAS anderer Genese betrug 11/13 (85 %), die Schwangerschaftsrate 5/13 (39 %). Die Komplikationsrate im Sinne eines Wundhämatoms bei den insgesamt 90 Patienten lag bei 3/90 (3 %). Diskussion: Die beschriebenen Offenheits- und Schwangerschaftsraten liegen im Rahmen international publizierter Daten. Im Hinblick auf die Schwangerschaftsrate, die Behandlungskosten und Komplikationsrate ist die mikrochirurgische Wiederherstellung der Samenwege nach Vasektomie der künstlichen Befruchtung mittels ICSI (intracytoplasmatic sperm injection) überlegen. Bei einem Alter der Partnerin > 37 Jahre, einem weiblichen Infertilitätsfaktor, einer Samenwegsverschlußzeit > 15 Jahre nach Vasektomie oder einem Verschluß der Samenwege aus anderer Genese als Vasektomie sollte die Wahl der Methode zur Ermöglichung einer Schwangerschaft individualisiert werden. Schlußfolgerung: Die Mikrochirurgie der Samenwege ist die Methode der ersten Wahl zur Therapie einer VAS nach Vasektomie.
 
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