Wallner H | ||||||||||
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Fallbericht: Kissing-Stenting bei Aortenbifurkationsstenose und Abgangsstenose der Arteria iliaca communis rechts bei PAVK IIb Zeitschrift für Gefäßmedizin 2006; 3 (3): 33 Volltext (PDF) Fallbeschreibung Abbildungen mit Filmsequenzen
Keywords: Angiographie, Fallbericht, Kardiologie, Kissing-Stenting, Koronarangiographie Vorgeschichte Die 71 Jahre alte Patientin wurde bei Verdacht einer PAVK zugewiesen und berichtete über Schmerzen im Bereich der Hüften beidseits mit Ausstrahlung in die Oberschenkel ab einer Gehstrecke von 30 Metern. Eine orthopädische Untersuchung hatte keine Hinweise auf eine Coxarthrose erbracht, eine Claudicatio spinalis wurde ausgeschlossen. An vaskulären Risikofaktoren bestanden ein Nikotinkonsum und eine nicht ausreichend behandelte arterielle Hypertonie. Die Dopplerdrücke ergaben einen Ischämieindex von 0,7 rechts und 0,75 auf der linken Seite. MR-Becken-Beinangiographie 3D-GE-Sequenzen nativ und nach i.v.-KM-Gabe mit Subtraktion und arterieller Gefäßrekonstruktion in 3 Schritten. Es zeigen sich ausgedehnte sklerosierende Gefäßwandveränderungen im Bereich der Aortenbifurkation mit sanduhrförmiger Stenose unmittelbar oberhalb der Aufzweigungsstelle sowie segmentaler exzentrischer Abgangsstenose der A. iliaca communis rechts. Die Beckenarterien sind darüber hinaus auf beiden Seiten ausgesprochen schlank. Im Oberschenkelbereich sowie am Unterschenkel reguläre Gefäßdarstellung ohne Ausbildung einer nennenswerten Stenose (Abb. 1). Film 1: Retrograde angiographische Darstellung nach transfemoraler Punktion rechts mit liegendem Pinneacle® Sheath (6F). Film 2: Angiographie der Aortenbifurkation über Pinneacle® Sheath kontralateral. Film 3: Kissing-Stenting mit ballonexpandierbaren Stents (Express™ LD 10 × 57 mm, rechts und Express™ LD 8 × 57 mm, links). Simultane Inflation mit 12 bar für 30 Sekunden. Film 4: Abschlußangiographie mit geringer Residualstenose der Aorta und gutem Resultat der Arteria iliaca communis rechts. Zusammenfassung Etwa 1–3 % aller Männer und Frauen über 60 Jahre leiden an einer Claudicatio intermittens, mit einer höheren Prävalenz beim männlichen Geschlecht. Die kumulative 5-Jahres-Letalitätsrate von Patienten mit einer PAVK beträgt 5–17 % und ist damit erheblich höher als in einer gleich alten Kontrollgruppe ohne PAVK. Endoluminale Therapieverfahren sind in der Beckenstrombahn etabliert. Im gezeigten Fall erfolgte eine solche Therapie auch bei einer Mitbeteiligung der Aortenbifurkation und einer patientenseitigen Ablehnung eines operativen Revaskularisationsverfahrens. |