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Hollmann W et al.  
Körperliche Aktivität und Gesundheit

Blickpunkt der Mann 2006; 4 (3): 11-15

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Keywords: AndrologiePräventionSportmedizin

Dank Automatisierung und Elektronisierung dürfte die muskuläre Beanspruchung des Menschen in den vergangenen 100 Jahren um 30 bis 40% zurückgegangen sein. Konsequenzen sind Bewegungsmangelkrankheiten (Hypokinetosen), denen durch gezieltes körperliches Training bzw. vergrößerte körperliche Aktivität begegnet werden kann. In Bettruhe-Studien an gesunden männlichen Personen des 3. Lebensjahrzehnts stellten wir z. B. nach 9-tägiger absoluter Bettruhe eine Reduzierung der aeroben Kapazität um 21 % fest, eine Verminderung der Herzgröße um 10 % und signifikante negative Beeinflussungen des Herz-Kreislaufsystems, der Atmung und des Stoffwechsels. Schon Minimal-Trainingsprogramme können kompensatorisch wirken. Im Mittelpunkt von Gesundheitserhaltung und Leistungssteigerung durch Ausdauer- und Krafttraining steht die Skelettmuskulatur. Vornehmlich Typ I-Muskelfasern besitzen eine hohe Kapillardichte und ein großes Mitochondrienvolumen, verbunden mit Rezeptoren u. a. für Insulin. Training bzw. körperliche Aktivität auf allgemeine aerobe dynamische Ausdauer spricht vor allem die Typ I-Fasern an und begegnet damit der Entwicklung eines metabolischen Syndroms. Bildgebende Verfahren erlauben seit ca. 20 Jahren eingehende hämodynamische und metabolische Studien selbst kleiner Gehirnabschnitte in Ruhe und bei körperlicher Arbeit. Dynamische Arbeit bewirkt hochsignifikante regionale Gehirndurchblutungssteigerungen, während statische Arbeit ohne nennenswerten Einfluß ist. Gleichzeitig erfahren Nervenwachstumsfaktoren eine vermehrte Produktion, zum Teil verbunden mit einer Neurogenese und Zunahme der Kapillarisierung. Daher kann körperliche Aktivität nicht mehr nur als nützlich für das kardiopulmonale System und den Stoffwechsel angesehen werden, sondern auch für das Gehirn.
 
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