Luger A |
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Substitutionstherapie bei Wachstumshormonmangel Journal für Fertilität und Reproduktion 2007; 17 (1) (Ausgabe für Österreich): 15-18 Volltext (PDF) Summary Keywords: Endokrinologie, Insulintoleranz, kardiovaskuläres Risiko, Mortalität, Test, Therapie, Wachstumshormon Wachstumshormon- (GH-) Mangel stellt nicht nur bei Kindern eine Indikation zur Substitutionstherapie dar, sondern auch bei Erwachsenen. Grundlage dafür bilden zahlreiche Untersuchungen der letzten 20 Jahre, die zweifelsfrei dokumentiert haben, daß GH-Mangel bei Erwachsenen mit einem definierten Krankheitssyndrom und einer doppelt erhöhten Mortalitätsrate verbunden ist. Die Sicherung der Diagnose GH-Mangel erfordert einen Stimulationstest, in der Vergangenheit wurde hierfür vorwiegend der Insulin-Toleranz-Test (ITT) herangezogen. In den letzten Jahren gewinnt jedoch der kombinierte Arginin-GH releasing hormone- (GHRH-) Test an Bedeutung, da durch diesen Test GH-Mangel auch bei übergewichtigen und älteren Personen besser nachgewiesen werden kann. Schwerer GH-Mangel, der durch einen maximalen GH-Wert von < 3 ng/ml im ITT bzw. < 9 ng/ml im Arginin-GHRH-Test definiert ist, stellt die Indikation zur Substitutionstherapie mit GH dar. Diese sollte in einer niedrigen Dosierung von 0,15–0,30 mg/Tag begonnen und die Dosis anhand der alters- und geschlechtsspezifischen Referenzbereiche für Insulin-like Growth Factor 1 (IGF-1) angepaßt werden. Durch die Substitutionstherapie können die meisten Symptome des GH-Mangels rückgängig gemacht bzw. deutlich gebessert werden. Nebenwirkungen wie Muskel- und Gelenksschmerzen sowie Flüssigkeitsretention können manchmal zu Therapiebeginn beobachtet werden, Befürchtungen einer erhöhten Inzidenz von Diabetes mellitus und Karzinomen haben sich nicht bestätigt. Die Substitution von Wachstumshormon bei Erwachsenen mit GH-Mangel sollte, ebenso wie der Ersatz anderer hypophysärer Defizite, eine Selbstverständlichkeit darstellen. |