Klar M et al. |
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Diskussion um den ethischen Status humaner Embryonen - Eine Zusammenfassung von zentralen Argumenten und Perspektiven Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie - Journal of Reproductive Medicine and Endocrinology 2007; 4 (1): 21-26 Volltext (PDF) Summary Keywords: Embryonale Stammzellforschung, Ethik, Recht, Reproduktionsmedizin Die Hoffnung, das therapeutische Potenzial humaner embryonaler Stammzellen eines Tages nutzen zu können, steht unterschiedlichen Vorbehalten gegenüber, die von beunruhigten Bürgern und Vertretern aus vielen geisteswissenschaftlichen und biologischen Disziplinen geäußert werden. Die vielfältigen Argumente in dieser kontroversen Diskussion um den Status des humanen Embryos lassen sich zu einem großen Teil auf vier Kernargumente reduzieren, die in der Regel mit folgenden Schlagworten bezeichnet werden: Spezies, Kontinuum, Identität, Potenzialität (SKIP). Die Fülle des aktuellen öffentlichen Diskurses resultiert aus einer unübersichtlich gewordenen Kritik und Verteidigung der vier Kernargumente. Daher sollen in dieser Arbeit die wichtigsten Hilfsargumente der jeweiligen Positionen herausgearbeitet werden. Es wird eine vereinfachte Definition der Menschenwürde als methodische Prämisse benutzt. Im Sinne einer rein rational-logischen Analyse bleiben theologische, politische, juristische und soziale Argumente unberücksichtigt. Eine objektiv gerechtfertigte Entscheidung erscheint in der bestehenden Debatte nicht möglich. Als Folge kann der Entschluß gefaßt werden, "in dubio pro libertate" oder "in dubio pro embryone" zu handeln. Kürzlich erschienene Arbeiten aus der Molekularbiologie von den Arbeitsgruppen Lanza [1] sowie Meissner und Jaenisch [2] weisen auf mögliche technische Lösungen der ethischen Problematik hin. Es sind Alternativen vorhanden, um verbrauchende Forschung an humanen Embryonen zu vermeiden. |