Galvan O et al. |
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Screening des Ernährungszustandes von Patienten im Krankenhaus. Welche Methode ist praktikabel zur Erfassung von Mangelernährung? Erste Analyse der Praktikabilität des Innsbrucker Nutrition Sreening Tool (INST) Journal für Ernährungsmedizin 2007; 9 (2): 6-12 Volltext (PDF) Summary Keywords: Ernährungsmedizin, Mangelernährung Internationalen Studien zum Ernährungszustand stationärer Patienten in europäischen Krankenhäusern zu Folge leiden 20 bis 60 Prozent der Patienten an Mangelernährung. Nach der Bearbeitung des Themas durch den Europarat und der Herausgabe einer entsprechenden Resolution, sowie der Publikation von Richtlinien durch die Europäische Gesellschaft für Parenterale und Enterale Ernährung (ESPEN), stellt sich die Frage nach der geeigneten Methodik zur Erhebung des Ernährungszustandes in der täglichen Routine. Ziel dieser Pilotstudie war eine erste Analyse der Praktikabilität des Innsbruck Nutrition Screening Tool (INST) in der Erkennung von Patienten mit Ernährungsrisiko. Patienten und Methodik: Das INST, sowie der Vortest des Nutrition Risk Screening 2002 (NRS 2002) wurden an publizierten Daten zum Ernährungszustand von 640 Innsbrucker Krankenhauspatienten retrospektiv angewendet. Als Referenzmethode zur Bestimmung des Ernährungsrisikos diente der Haupttest des NRS 2002. Ergebnisse: Der Vortest des NRS 2002 erkannte 70,3 Prozent aller Patienten als Risikopatienten. Diese wurden mit einer Sensitivität von 98 Prozent und eine Spezifität von 53 Prozent erfasst. In Abhängigkeit vom gewählten Grenzwert klassifizierte das INST 73,3, 26,3 oder 21,9 Prozent der Patienten als Risikopatienten. Die Sensitivität erreichte Werte von 73,3, 36,3 und 21,9 Prozent, die Spezifität errechnete sich mit 56,9, 88,2 und 98,3 Prozent in der Erkennung von Risikopatienten. Diskussion und Schlussfolgerung: Die Einführung einer Screening Methode in den klinischen Alltag setzt neben einer entsprechenden Validierung auch eine Prüfung der lokalen Durchführbarkeit voraus. Da der europäische NRS 2002 für die klinische Praxis zu aufwendig erschien, wurde der Vortest des NRS 2002 entsprechend modifiziert. Das entstandene Innsbruck Nutrition Screening Tool (INST) wurde nun einer ersten Analyse unterzogen. Das Instrument könnte, aufgrund seiner im Vergleich zum Vortest des NRS 2002 besseren Spezifität, den Arbeitsaufwand zur Erkennung von Risikopatienten für Mangelernährung erheblich reduzieren und die Durchführbarkeit eines systematischen Screening auf Mangelernährung verbessern. Der Haupttest des NRS 2002 müsste in der Folge weniger häufig durchgeführt werden. Die Zuverlässigkeit des modifizierten Vortestes bedarf einer Prüfung im Rahmen einer prospektiven, randomisierten Studie, welche sich derzeit in Planung befindet. |