Gschwantler M et al. | ||||
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Individuelle Therapiedauer bei chronischer Hepatitis C? Journal für Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen 2007; 5 (2): 17-24 Volltext (PDF) Summary Abbildungen
Keywords: chronische Hepatitis C, Genotyp, Rapid Virologic Response, Therapiedauer, chronic hepatitis C, duration of treatment, genotype, Rapid Virologic Response Die derzeitige Standardtherapie der chronischen Hepatitis C besteht in einer Kombination aus pegyliertem Interferon und Ribavirin. Die Therapiedauer richtet sich nach dem Genotyp und beträgt 48 Wochen für die Genotypen 1 und 4 und 24 Wochen für die Genotypen 2 und 3. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Studien durchgeführt, die zeigen, daß die Wahrscheinlichkeit einer Sustained Virologic Response (SVR) entscheidend von der Geschwindigkeit des Abfalls des Virustiters im Serum unter der Therapie abhängt. Mehrere Studien untersuchten deshalb die Frage, ob bei Patienten mit Rapid Virologic Response (PCR bereits nach 4 Wochen negativ) die Therapiedauer verkürzt werden kann. Umgekehrt beschäftigten sich andere Studien mit der Frage, ob Patienten, deren Virustiter im Serum nur langsam abfällt, von einer Verlängerung der Therapiedauer profitieren. Die Ergebnisse dieser Studien werden im Rahmen dieses Artikels im Detail diskutiert. – Letztlich empfehlen wir, bei Genotyp-1-Patienten mit Rapid Virologic Response nur dann die Therapiedauer zu verkürzen, wenn die Therapie sehr schlecht vertragen wird oder der Patient dies ausdrücklich wünscht. Bei Genotyp-1-Patienten, die nach 12 Wochen noch eine positive PCR aufweisen (wenngleich der Virustiter im Vergleich zur Baseline um ≥ 2log10 abgesunken ist), empfehlen wir eine Verlängerung der Therapiedauer auf 72 Wochen. Bei Patienten mit den Genotypen 2 oder 3 und Rapid Virologic Response sollte die Therapie nur bei schlechter Verträglichkeit oder auf ausdrücklichen Wunsch des Patienten auf 12–16 Wochen verkürzt werden. Aufgrund fehlender Studienergebnisse ist eine Therapieverlängerung auf 48 Wochen bei Patienten mit Genotyp 2 oder 3 derzeit nur in Ausnahmefällen indiziert. |