Finkenstedt G |
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Ökonomische Aspekte der Osteoporose - eine Einführung Journal für Mineralstoffwechsel & Muskuloskelettale Erkrankungen 2007; 14 (3): 93-98 Volltext (PDF) Summary Keywords: Endokrinologie, Orthopädie, Ökonomie Osteoporotische Frakturen sind mit einer erheblichen Morbidität und Mortalität assoziiert und belasten das Gesundheitssystem mit enormen Kosten. Laut IOF wurden die Kosten für alle Fragilitätsfrakturen in Europa im Jahr 2003 auf 25 Milliarden Euro geschätzt. Das Ausmaß der gesundheitlichen Belastung durch Osteoporose, gemessen am Verlust von DALYs, betrug in Europa im Jahr 2000 rund 2 Millionen DALYs. Die gesundheitliche Beeinträchtigung durch Osteoporose bzw. die Besserung durch eine Therapie kann mit dem „Nutzwert“ erfaßt werden. Mit dem Nutzwert können QALYs berechnet werden, die den Benefit einer Behandlung quantifizierbar machen. Die Kosten für ein durch Therapie gewonnenes QUALY sind ein Maß für die Kosteneffektivität einer Therapie. Vor allem die N-Bisphosphonate sind unter verschiedenen Voraussetzungen kosteneffektiv. Die Compliance (Adhärenz und Persistenz) ist für den Therapieerfolg wesentlich. PatientInnen mit schlechter Compliance erleiden mehr Frakturen und verursachen höhere Kosten als solche mit guter Compliance. Mit der Zunahme der Lebenserwartung wird für die nächsten Jahrzehnte eine Verdoppelung der Zahl der osteoporotischen Frakturen prophezeit, was zu einer gewaltigen Kostenexplosion führen würde. Möglicherweise scheint sich dieser Trend aber seit der Einführung der N-Bisphosphonate umzukehren, und die Frakturraten könnten abnehmen. |