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Ranetbauer M, Hackl JM  
Das Ernährungsverhalten 15-jähriger Schüler/Schülerinnen

Journal für Ernährungsmedizin 2007; 9 (4): 14-19

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Abb. 1: Ernährung - Schultyp



Keywords: AdipositasErnährungsmedizinErnährungsverhaltenEssgewohnheitJugendlicher

Theoretischer Hintergrund: Die ernährungsabhängigen Krankheiten wie Adipositas und ihre Folgeerkrankungen breiten sich mit alarmierender Geschwindigkeit auch unter Kindern und Jugendlichen aus. In Österreich sind 28 Prozent der Burschen und 25 Prozent der Mädchen übergewichtig beziehungsweise adipös. Das soziale Umfeld, Ess-trends, aber auch das Ernährungswissen beeinflussen das Ernährungsverhalten und damit die Lebensmittelauswahl. Ziel dieser Untersuchung war es, das Ernährungsverhalten von fünfzehnjährigen SchülerInnen unterschiedlicher Ausbildung aus dem Raum Innsbruck zu erfassen. Methodik: Als repräsentative Stichprobe wurden 300 15-jährige Jugendliche aus drei verschiedenen Schultypen ausgewählt. Als Erhebungsinstrument wurde ein Fragebogen mit 30 Fragen erstellt. 272 ausgefüllte Fragebögen konnten der statistischen Auswertung zugeführt werden. Ergebnisse: Entsprechend dem altersspezifischen BMI wiesen 15,5 Prozent der Jugendlichen ein Übergewicht und 34,1 Prozent ein Untergewicht auf. 51 Prozent essen täglich fünfmal, 10,9 Prozent nehmen nur am Abend eine Mahlzeit ein. Milch, Joghurt und Müsli werden am liebsten zum Frühstück genommen (65,7 Prozent), 45,2 Prozent der Befragten trinken morgens weder Kaffee noch Schwarztee. Nudel- und Fleischgerichte werden von 67,9 beziehungsweise 56,7 Prozent täglich oder oft gegessen, Salat zu 26,6 Prozent. Pizza und Fastfood werden von 77 Prozent selten oder nie konsumiert. Es besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen Art der Schule und Essgewohnheiten. Nur 40,4 Prozent trinken täglich mehr als 1,5 Liter Flüssigkeit. Wein und Bier werden von 9,5 Prozent der Jugendlichen regelmäßig konsumiert, 47 Prozent bezeichnen sich als abstinent. Mehr Ausdauer im Sport und eine Verbesserung des Aussehens sind eindeutige Motivationsfaktoren für eine Verhaltensveränderung bei der Ernährung. Diskussion und Schlussfolgerung: Das Ernährungs- und Essverhalten der Jugendlichen im Großraum Innsbruck kann vielfach noch als herkömmlich betrachtet werden, wobei die Empfehlungen der DACH nur unzureichend Beachtung finden. Das Ernährungs- beziehungsweise Essverhalten wird von vielen verschiedenen Faktoren geprägt. Deshalb ist es umso wichtiger, dass eine effektive Ernährungserziehung möglichst früh beginnt (Familie, Kindergarten, Schule), um bereits bei Kindern eine Ernährungskompetenz ("Nutrition Literacy") aufbauen zu können.
 
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