Hanzal E |
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Diagnostik der Harninkontinenz und des uterovaginalen Prolapses Journal für Urologie und Urogynäkologie 2008; 15 (3) (Ausgabe für Österreich): 16-22 Journal für Urologie und Urogynäkologie 2008; 15 (3) (Ausgabe für Schweiz): 6-11 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Keywords: Gynäkologie, Harninkontinenz, Urogynäkologie Harninkontinenz und Beckenorganprolaps sind häufige Probleme, die oft die Lebensqualität der betroffenen Frauen beträchtlich stören können. Die Diagnostik dient in diesem Bereich daher nicht nur der Sicherung des Vorliegens einer Funktionsbeeinträchtigung, sondern auch der Dokumentation des Ausmaßes der Störung. Nach diesen Befunden wird sich die Therapie dann richten können. Von großer Bedeutung bei der Abklärung der Harninkontinenz ist nach wie vor die Basisdiagnostik, bestehend aus (1) gezielter Anamnese, (2) gezielter klinischer Untersuchung inklusive klinischem Stresstest, (3) Harnstreifentest, (4) Restharnbestimmung und (5) Miktionsprotokoll. Dieser Untersuchungsgang sollte allen Frauen mit Inkontinenzbeschwerden zugänglich sein und breit angeboten werden. Bei konklusivem Ergebnis kann sofort mit einer konservativen Therapie begonnen werden. Bei Ungereimtheiten, Hinweisen auf komplexere Funktionsstörungen oder schwere Grunderkrankungen müssen die Patientinnen umgehend einer spezialisierten Abklärung (Urodynamik, Zystoskopie, bildgebende Verfahren etc.) zugewiesen werden. Ähnlich wie bei der Harninkontinenz steht auch beim Beckenorganprolaps (BOP) die klinische Untersuchung zunächst im Vordergrund. Auch ohne Vorliegen einer Inkontinenz wird eine Basisdiagnostik oft vernünftig sein. Das Pelvic Organ Prolapse Quantification System (POP-Q) der International Continence Society ist das am besten standardisierte Instrument zur objektiven Beschreibung eines BOP und sollte wahrscheinlich vermehrt eingesetzt werden. |